Frankfurt – Der Schweizer Franken bleibt gefragt und ist zu Wochenschluss zum Euro auf den höchsten Stand seit sechseinhalb Jahren gestiegen. Die Gemeinschaftswährung kostete mit 1,0374 Franken zeitweise so wenig wie zuletzt Anfang Juli 2015.
Investoren greifen angesichts der Unsicherheit über die wirtschaftlichen Folgen der neuen Corona-Variante Omikron zu der als sicherer Hafen geltenden Schweizer Devise, sagten Händler. Aktuell geht das Währungspaar zu 1,0378 um.
Der US-Dollar hat sich derweil nach einem schwachen Arbeitsmarktbericht wieder etwas aufgerappelt; mit 0,9203 eroberte er wieder die Marke von 92 Rappen. Das Euro-Dollar-Paar ging am späten Nachmittag zu 1,1275 um.
Am Markt wurde zum einen die trübere Stimmung an den Börsen als Grund genannt. Anleger drängten daher in die sicheren Häfen Franken und Dollar. Zusätzlichen Rückenwind erhielt die US-Währung durch unter dem Strich solide Konjunkturdaten. Die Stimmung unter Dienstleistern stieg im November auf ein Rekordhoch, während die Arbeitslosigkeit weiter zurückging.
Die türkische Notenbank intervenierte unterdessen zum zweiten Mal in dieser Woche am Devisenmarkt, um die taumelnde Landeswährung Lira zu stützen. Die Wirkung des Eingriffs verpuffte jedoch grösstenteils. Entscheidend für den Sturzflug der Lira ist die lockere Geldpolitik der Zentralbank, obwohl die hohe Inflation dafür eigentlich keinen Spielraum lässt. Nach Zahlen vom Freitag stieg die Teuerung im November auf 21,3 Prozent. Fachleute sehen eine Beeinflussung durch Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, der strikt gegen hohe Zinsen ist.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85048 (0,85135) britische Pfund, 127,97 (127,94) japanische Yen und 1,0387 (1,0414) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1771 Dollar gehandelt. Das waren etwa drei Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/pg)