Devisen: Euro gibt zu Franken und Dollar weiter nach
Zürich – Der Schweizer Franken hat gegenüber dem Euro den Aufwärtstrend fortgesetzt. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung bei 0,9355 Franken, während sie gegen Mittag noch 0,9403 und am Morgen 0,9431 Franken gekostet hatte.
Auch der US-Dollar schwächte sich am Nachmittag leicht ab und wird zurzeit bei 0,8443 Franken gehandelt. Der Euro hat derweil im US-Handel deutlich nachgegeben. Das Währungspaar Euro-Dollar wurde am späten Nachmittag zu 1,1077 US-Dollar nach 1,1107 gegen Mittag und 1,1142 im Frühgeschäft gehandelt.
Als Gründe für den schwächeren Euro wird zum einen die im September erstmals seit drei Jahren wieder unter 2,0 Prozent gefallene Inflation in der Eurozone genannt. Zudem hatte EZB-Chefin Christine Lagarde mit ihren Äusserungen vor dem EU-Parlament die Zinssenkungserwartungen bekräftigt. Demnach dürfte die EZB die Zinsen am 17. Oktober um weitere 0,25 Prozentpunkte senken, und auch im Dezember sei eine Zinssenkung realistisch, kommentiert ein Analyst.
Doch nicht nur der Euro sei schwach, meinte ein Händler. Vielmehr könne auch von einer gewissen Frankenstärke gesprochen werden. Denn dieser profitiere wieder einmal von seinem Ruf als sicherer Hafen. Der Händler verwies dabei auf die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten nach dem Einmarsch Israels in den Libanon. Der Krieg könne weiter eskalieren.
Zudem werde der Dollar durch den Hafenarbeiter-Streik in den USA belastet. An der Ost- und Golfküste der USA traten am Dienstag Tausende Hafenarbeiter für höhere Löhne in den Streik. Analysten befürchten, dass der Ausstand zu Lieferengpässen und höheren Preisen für die Verbraucher führen und die US-Wirtschaft jeden Tag Milliarden US-Dollar kosten könnte. (awp/mc/pg)