Frankfurt – Eine schwache Entwicklung des chinesischen Aussenhandels hat am Dienstag die Kapitalflucht aus dem Reich der Mitte verstärkt und Chinas Yuan weiter unter Druck gesetzt. Im Verhältnis zum US-Dollar fiel die Währung auf den tiefsten Stand seit 2010. Am frühen Nachmittag kostete ein Dollar im wichtigen sogenannten Festland-Handel bis zu 6,7915 Yuan. Schon seit geraumer Zeit steht Chinas Währung wegen des starken US-Dollar sowie Geldabflüssen ins Ausland unter Druck.
Nach schlechten Zahlen vom chinesischen Aussenhandel zogen Anleger am Dienstag verstärkt Geld aus dem Reich der Mitte ab. Im Oktober sind die Exporte in US-Dollar gerechnet um 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gefallen, während die Einfuhren um 1,4 Prozent zurückgingen, wie der chinesische Zoll in Peking mitteilte.
Devisenreserven schrumpfen
Die schlechten Daten verstärkten den ohnehin bestehenden Druck auf den Yuan. Am Montag veröffentlichten Zahlen zufolge sind Chinas Devisenreserven im Oktober um knapp 46 Milliarden auf 3,12 Billionen Dollar gesunken. Das war der grösste Rückgang seit Januar. «Sollte sich das gegenwärtige Tempo fortsetzen, werden die Devisenreserven in absehbarer Zeit unter 3 Billionen Dollar sinken», kommentiert Peter Kinsella, Experte bei der Commerzbank. «Alles in allem ist klar, dass China weiterhin mit Kapitalabflüssen kämpft.» (awp/mc/ps)