Devisen: Franken gibt nach Inflationszahlen zu Euro und Dollar nach

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(Pexels)

Zürich – Der Schweizer Franken ist am Freitag im Laufe des Morgens gegenüber dem US-Dollar und dem Euro unter Druck geraten. Grund dafür ist die Schweizer Teuerung, die sich im Oktober stärker als erwartet verlangsamt hat. Dies schürte laut Händlern Zinssenkungserwartungen.

Aktuell wird das Währungspaar Dollar-Franken höher zu 0,8683 gehandelt nach 0,8644 am Morgen. Die Gemeinschaftswährung ist derweil auf 0,9426 Franken gestiegen. Im Frühgeschäft notierte sie mit 0,9398 noch unter der Marke von 94 Rappen. Auch der Euro hat zum US-Dollar am Vormittag leicht an Terrain eingebüsst und wird derzeit zu 1,0857 nach 1,0874 am frühen Morgen gehandelt.

Die Jahresteuerung in der Schweiz ist im Oktober überraschend auf 0,6 Prozent gefallen von 0,8 Prozent im September. Inlandgüter kosten dabei weiterhin deutlich mehr als vor einem Jahr (+1,8 Prozent), während Importgüter (-3,1 Prozent) nach wie vor klar billiger sind als vor Jahresfrist.

Die meisten von der Nachrichtenagentur AWP befragten Ökonomen hatten aber mit einer Stagnation, einige gar mit einem leichten Anstieg im Vergleich zum Vormonat September gerechnet. Die Inflation ist damit auf den tiefsten Stand seit Juni 2021 gesunken.

Die Daten machten deutlich, dass die SNB expansiver werden müsse, indem sie die Leitzinsen um mindestens 25 Basispunkte im Dezember senkt und möglicherweise ihre Devisenmarktinterventionen reaktiviert, sobald die Gesamtinflation weiter sinke, kommentierte Karsten Junius von der Bank J. Safra Sarasin.

Dollar vor US-Jobdaten, Wahlen, FOMC fester
Händler erklären sich die Dollar-Stärke wiederum auch mit einer Gegenbewegung. Zuletzt hatte nämlich der Euro zugelegt, weil die Inflationsdaten in der Eurozone überraschend deutlich gestiegen waren. Zudem hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde in einem Zeitungsinterview bekräftigt, dass der Kampf gegen die hohe Inflation noch nicht beendet sei. «Das Ziel ist in Sicht, aber ich werde Ihnen nicht sagen, dass die Inflation schon besiegt ist», sagte Lagarde.

Am frühen Nachmittag wird nun der Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für Oktober veröffentlicht. Diese Daten sind für die US-Notenbank Fed eine wichtige Komponente bei der Entscheidung über eine weitere Lockerung der Geldpolitik. Zuletzt hatten Konjunkturdaten das Bild einer starken US-Konjunktur vermittelt, was denn auch die Erwartungen an weitere Zinssenkungen gedämpft und dadurch dem Dollar Auftrieb gegeben hatte. Zwar wird kommende Woche mit einer Zinssenkung des Fed um 0,25 Prozentpunkte gerechnet. Darüber hinaus aber sind sich die Ökonomen bezüglich eines weiteren Schritts im Dezember nicht mehr so einig.

Danach dürften die US-Präsidentschaftswahlen am 5. November und die Zinsentscheidung des Fed, die für einmal erst am Donnerstag veröffentlicht wird, die volle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. (awp/mc/ps)

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