Devisen: Euro unter Druck – Pfund fällt unter Tiefstand vom Freitag
Frankfurt – Nach dem Brexit-Schock vor dem Wochenende stehen der Euro und das britische Pfund am Montag weiter unter Druck. Das Pfund ist sogar noch unter den langjährigen Tiefstand vom Freitag gefallen.
Am Montagmittag kostete die britische Währung zwischenzeitlich nur noch 1,3194 US-Dollar und damit so wenig wie seit 1985 nicht mehr. Im Anschluss erholte sich das Pfund nur geringfügig. Am Freitag hatte die Währung nach dem Brexit-Votum mehr als 15 US-Cent an Wert verloren und war bis auf 1,3229 Dollar gefallen. Auch zum Franken markierte das Pfund am Montag neue Jahrestiefstände.
Der Euro blieb am Montag ebenfalls weiter unter Druck und kostete am Mittag 1,1005 US-Dollar. Das war gut ein Cent weniger als am späten Freitagabend. Die Gemeinschaftswährung fiel aber nicht unter den Tiefstand vom Freitag bei 1,0913 Dollar.
Zum Schweizer Franken gab der Euro bis am Mittag auf 1,0734 CHF von 1,0759 am Morgen nach. Aus charttechnischer Perspektive werde der Abwärtsdruck erst bei Kursnotierungen über 1,0824 CHF abnehmen, schreibt die ZKB im Kommentar. Der US-Dollar kostet derweil wenig verändert 0,9753 CHF.
Japanischer Yen gesucht
Von den weltweit bedeutendsten Währungen konnte nur der japanische Yen zur Weltreservewährung Dollar zulegen. Grund dafür ist der Status des Yen als sicherer Anlagehafen, der in Zeiten mit höher Ungewissheit angelaufen wird. Der japanischen Regierung ist die Yen-Stärke ein Dorn im Auge, weil der Aussenhandel darunter leidet. Marktinterventionen sind jedoch politisch heikel, weil sie aufgrund internationaler Absprachen grundsätzlich unzulässig sind.
Unter Druck standen am Montag auch zahlreiche Währungen von Schwellenländern, insbesondere aus Osteuropa. Verluste verbuchten unter anderem der polnische Zloty, die tschechische Krone und der ungarische Forint. Der Währungsdruck entsteht, weil Anleger in unwägbaren Zeiten Kapital aus aufstrebenden Ländern abziehen und es in Währungsräume transferieren, die sie als sicherer ansehen. Hierzu zählen in erster Linie die USA und Japan. (awp/mc/upd/ps)