Zürich – Der US-Dollar hat sich am Tag nach der «grossen» US-Zinssenkung im bisherigen Tagesverlauf sowohl zum Euro als auch zum Franken zunächst immer weiter abgeschwächt. Seit dem Mittag hat er aber wieder etwas Boden gut machen können, tendiert aber immer noch unter dem Niveau vom Morgen.
Der Euro hat im US-Handel nachgegeben: Die europäische Gemeinschaftswährung kostet am späten Nachmittag 1,1128 Dollar nach 1,1172 Dollar gegen Mittag. Am späten Mittwochabend lag der Kurs aber noch bei 1,1145 Dollar.
Zum Franken hat der Dollar am Nachmittag ebenfalls an Wert gewonnen und kostet derzeit 0,8487 nach 0,8460 Franken noch gegen Mittag. In der Nacht lag das USD/CHF-Währungspaar allerdings noch zeitweise bei über 0,850 Franken. Das EUR/CHF-Paar indes tritt im Vergleich zum Mittag bei Kursen von 0,9445 mehr oder weniger auf der Stelle.
Die US-Notenbank Fed hatte die Zinswende am Vorabend mit einem Paukenschlag von 50 Basispunkten eingeleitet. Der Dollar war daraufhin zunächst deutlich unter Druck geraten, in der Nacht auf Donnerstag dann aber wieder auf das vorherige Niveau zurückgestiegen.
Der Greenback sei nach dieser überdeutlichen Zinssenkung verwundbar, heisst es am Markt. Am Devisenmarkt sei jedoch bereits in den vergangenen Tagen verstärkt auf einen deutlichen Zinsschritt in den USA spekuliert wurde, das habe die «Freude» über sinkende Zinsen etwas kompensiert.
Nach dem Fed bleiben Notenbanken auch bis zum Wochenschluss das beherrschende Thema. So hat die norwegische Norges Bank am Morgen die Zinsen auf dem aktuell hohen Niveau von 4,5 Prozent belassen, die britische Bank of England beliess ihren Leitzins bei 5,00 Prozent. Zum Wochenschluss steht dann der Zinsentscheid der Bank of Japan an.
Die nächste geldpolitische Lagebeurteilung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ist für nächsten Donnerstag angesetzt. Die Zinswende war hierzulande aber – deutlich vor dem Fed – bereits im März eingeläutet worden. Auch die EZB vollzog bereits im Juni ihre erste Zinssenkung im Zyklus, und vergangene Woche senkte sie die Zinsen für die Eurozone nochmals. Niedrigere Zinsen schmälern tendenziell die Attraktivität einer Anlagewährung. (awp/mc/ps)