Frankfurt – Der Kurs des Euro ist am Freitag im Nachmittagshandel gegenüber dem US-Dollar merklich unter Druck geraten. Die europäische Gemeinschaftswährung fiel bis auf 1,1000 US-Dollar. Am Morgen war der Euro noch bis auf 1,1076 gestiegen. Dies war der höchste Stand seit Anfang April 2022.
Der Euro unterbrach so seinen jüngsten Aufwärtstrend. Vor allem die Erwartung eines absehbaren Endes der Leitzinserhöhungen in den USA hatte den Dollar zuletzt belastet. Nun zeigte er sich wieder stärker. Auch gegenüber dem Schweizer Franken legte der Greenback zu und überschritt die Marke von 0,89 Franken. Zuletzt notierte er bei 0,8943. Am Morgen hatte er noch 0,8879 Franken gekostet. Das Währungspaar EUR/CHF zeigt sich derweil nur leicht verändert bei 0,9837 nach 0,9827 am Morgen.
Die US-Notenbank Fed dürfte laut einer Mehrheit der Finanzmarktexperten nur noch einmal den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte anheben und dann eine Zinspause einlegen. Zuletzt hatte sich die hohe Teuerung abgeschwächt. Am Freitag bestätigten gefallene Einfuhrpreise und überraschend deutlich gesunkene Einzelhandelsumsätze das Bild.
Auftrieb erhielt der Dollar am Nachmittag jedoch durch Aussagen von Fed-Direktor Christopher Waller. Er forderte eine weitere Verschärfung der Geldpolitik, da die Inflation immer noch sehr hoch sei und der Arbeitsmarkt sehr robust. Wie stark die Fed die Zinsen anheben müsse, hänge von weiteren Konjunkturdaten und den Bedingungen an den Kreditmärkten ab. Andere Mitglieder der Fed hatten sich zuletzt zurückhaltender als Waller geäussert. Steigende Zinsen stützen tendenziell eine Währung.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88440 (0,88058) britische Pfund und 146,60 (146,81) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London bei 2000 Dollar gehandelt. Das waren rund 40 Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/pg)