Zürich – Der US-Dollar notiert am Mittwochnachmittag zum Euro in etwa seitwärts, nachdem er in der Nacht massiv an Stärke gewonnen hatte. Je klarer sich der Wahlsieg von Donald Trump abgezeichnet hatte, desto mehr hatte der «Greenback» zugelegt.
Zuletzt notierte das EUR/USD-Paar nun bei 1,0728. Zeitweise war es sogar unter 1,07 gefallen. Am Vorabend hatte der Kurs noch bei über 1,09 gestanden.
Auch zum Franken hat die US-Währung an Wert gewonnen. Aktuell notiert der USD/CHF-Kurs bei 0,8754, am Vorabend waren noch Kurse klar unterhalb der 0,87er-Marke gesehen worden. Beim EUR/CHF hat sich unter dem Strich wenig getan (aktuell 0,9393).
Donald Trump stellte für seine zweite Amtszeit unter anderem hohe Einfuhrzölle und Steuersenkungen in Aussicht. «Niedrigere Unternehmenssteuern und höhere Zölle haben auch Implikationen für die US-Geldpolitik», kommentierte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. So würden niedrigere Steuersätze das Wachstum befördern und höhere Zölle die Inflation antreiben. «Käme es so, müsste auch die US-Notenbank Fed von ihren geplanten Zinssenkungen Abschied nehmen», schreibt Gitzel. Dies würde tendenziell den Dollar stützen.
Der Wahlausgang dürfte nach Einschätzung der Dekabank die Erwartungen schüren, dass die wirtschaftliche Schwäche in Europa anhalten oder sich verstärken werde. «Entsprechend dürften Zinssenkungserwartungen für die EZB zunehmen», heisst es in einem Kommentar. «Sollte Trump seine Ankündigungen mit Blick auf Zölle und Nato umsetzen, wird dies für die Eurozone deutlich steigende Investitionen in Verteidigung aber auch zur Verbesserung seiner Wettbewerbsfähigkeit erfordern.» Dies dürfte auch zu einer höheren Verschuldung führen. (awp/mc/ps)