Devisen: Dollar tendiert zu Euro und Franken schwächer

Devisen: Dollar tendiert zu Euro und Franken schwächer
(Unsplash)

Zürich – Der US-Dollar steht zu Wochenschluss sowohl zum Euro als auch zum Franken weiterhin unter Druck. Mit Blick auf den am kommenden Mittwoch anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank steigt die Nervosität auch am Devisenmarkt. Ökonomen und Anleger diskutieren, ob die Fed die Zinswende mit einer Senkung um 25 oder gar um 50 Basispunkten einleiten wird.

Der Dollar wird aktuell zu 0,8464 Franken gehandelt nach Kursen von knapp 0,85 Franken im frühen Geschäft. In derselben Zeitspanne ist der Euro zum Dollar auf 1,1091 von zuvor 1,1084 Dollar leicht vorgerückt. Zugleich schwächelt die Gemeinschaftswährung aber zum Franken. Sie hat am Nachmittag die am Vortag zurückeroberte Marke von 0,94 Franken wieder unterschritten und kostet derzeit 0,9392 Franken.

Die US-Zinswende sei in Stein gemeisselt, schreiben die DZ Bank-Experten. Sie gehen nach den jüngsten US-Inflationsdaten davon aus, dass die Zinsen um 25 Punkten gesenkt werden. Zwar sei die Inflationsrate gemessen an den Konsumentenpreisen im August zum Vormonat weiter zurückgegangen. Ohne die Entwicklung der Energie- und Nahrungsmittelpreise sei dies aber nicht der Fall gewesen. Das und steigende Wohnkosten erschwerten den Entscheid für die Währungshüter.

«Es wird auch dem Letzten klar, dass ein 50-Basispunkte-Schritt der Fed am kommenden Mittwoch eine ernsthafte Möglichkeit ist», hält derweil die Commerzbank in ihrem Devisenkommentar fest. Allerdings geht auch Chefökonom Jörg Krämer eher von einer Senkung um 25 Punkte aus. Allerdings dürfte die Fed nach dem September-Entscheid die Zinsen an den kommenden Sitzungen in mehreren Schritten nach unten fahren. Die Commerzbank erwartet dabei fünf weitere Schritte von jeweils 25 Punkten. So läge das obere Ende des Leitzins-Korridors im Frühjahr 2025 bei 4,0 Prozent.

Am gestrigen Donnerstag hatte die Europäische Zentralbank den für die Finanzmärkte entscheidenden Einlagenzins um 0,25 Prozentpunkte reduziert – es war die zweite Senkung in diesem Jahr. Der Schritt war von Ökonomen einhellig erwartet worden. EZB-Präsidentin Christin Lagarde gab keine Signale für die nächste Sitzung im Oktober. Es werde «Sitzung für Sitzung» nach der Datenlage über die Zinsen entschieden, sagte sie.

An den Märkten wurden die Signale der EZB offenbar derart interpretiert, dass eine Zinssenkung im Oktober als eher unwahrscheinlich gilt. Die meisten Ökonomen gehen erst im Dezember von einem weiteren Zinsschritt aus. (awp/mc/ps)

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