Zürich – Nach den deutlichen Kursverlusten der letzten Wochen hat sich der Euro-Dollar-Kurs zuletzt klar über der Marke von 1,05 stabilisiert. Mit der Wahl von Donald Trump hatte der US-Dollar bekanntlich deutlich an Stärke gewonnen, während der Euro gleichzeitig zur Schwäche neigte. Zum Wochenbeginn sind die Bewegungen am Devisenmarkt aber gering.
Aktuell notiert das EUR/USD-Währungspaar bei 1,0568 und damit etwas höher als am Morgen, nachdem es vergangene Woche erstmals seit über einem Jahr unter die Marke von 1,05 gefallen war. Auch der Franken hat zum Dollar wieder etwas Boden gut gemacht. Derzeit geht das USD/CHF-Paar zu 0,8861 um, die letzte Woche waren zum Teil Kurse über 0,89 bezahlt worden. Für das EUR/CHF-Paar wird aktuell 0,9368 bezahlt und damit leicht mehr als am Morgen bzw. am Freitagabend.
Laut Marktbeobachtern stehen derzeit Trumps Zollpläne im Vordergrund. Der designierte US-Präsident hatte im Wahlkampf unter anderem höhere Importzölle versprochen, was den Inflationsdruck anheizen dürfte. Vor diesem Hintergrund hatte US-Notenbankchef Jerome Powell erklärt, die US-Währungshüter hätten es mit Zinssenkungen nicht eilig. Dies hat zuletzt den US-Dollar gestützt und den Euro entsprechend belastet.
Auch Vertreter der EZB verfolgen die Auswirkungen der US-Wahl genau. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel etwa befürchtet Verwerfungen im Welthandel, sollte Trump seine Zollpläne wahr machen. Dieser habe angekündigt, die Zölle auf ein breites Spektrum von Waren deutlich zu erhöhen, sagte Nagel bei einer Veranstaltung in Tokio laut Redetext. «Wenn die US-Regierung diese Versprechen in die Tat umsetzt, könnte dies einen bedeutenden Wendepunkt für die internationale Handelsordnung darstellen.»
Was das für den Dollar und den Euro bedeuten würde, muss sich zeigen. Allerdings spricht derzeit wenig für eine klare Gegenbewegung für den Euro. Für die Helaba liegt dies vornehmlich an den divergierenden Zinsperspektiven in den USA und der Eurozone, die wiederum durch die politischen Entwicklungen der letzten Wochen bedingt seien. «Technisch betrachtet gibt es wenig Euro-positives zu berichten.» (awp/mc/pg)