Devisen: Franken steigt zu Dollar und Euro

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(Photo by Ibrahim Boran on Unsplash)

Zürich – Der US-Dollar hat im Laufe des Freitagmorgens gegenüber dem Franken etwas nachgegeben. Damit hat der Greenback einen Teil der Gewinne, die er nach der Zinssenkung der US-Notenbank Fed am Vorabend und dem Wahlsieg von Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen verbucht hatte, wieder abgegeben.

So wurde der Dollar kurz vor Mittag zu 0,8715 Franken gehandelt nach 0,8734 am Morgen und 0,8761 noch am Donnerstagmittag. Auch der Euro hat zum Franken seit dem Frühgeschäft nachgegeben und kostet aktuell noch 0,9390. Noch am Morgen ging er zu Kursen von über 94 Rappen um. Derweil notiert der Euro mit 1,0776 Dollar nur wenig verändert.

Am Vorabend war der Dollar nach der wie erwartet ausgefallenen Zinssenkung der US-Notenbank Fed gegenüber Euro und Franken etwas gestiegen. An einer Pressekonferenz sagte der Notenbankchef Jerome Powell, das Fed gehe davon aus, dass sich die Inflationsrate bei 2 Prozent einpendeln werde. Weiter sagte er, es deute in den Wirtschaftsdaten nichts darauf hin, dass man sich «beeilen» müsse mit weiteren Zinssenkungen. Damit dämpfte er die Zinssenkungserwartungen.

Die Entscheidung und die Pressekonferenz mit dem Fed-Chef Jerome Powell hätten wenig Neues zutage gebracht, schrieben die Devisen-Experten der Commerzbank am Freitag in einem Marktkommentar. «Dementsprechend reagierte der US-Dollar auch nahezu kaum auf die Ereignisse, was nach der aufregenden Woche sicherlich für viele Marktteilnehmer auch eine angenehme Erholung war.»

Zuvor war der Dollar angesichts des Sieges des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl deutlich gestiegen. Der Grund: Sollte die Trump-Regierung ihre Wahlkampfversprechen wahr machen und Steuern senken sowie Einfuhrzölle erhöhen, könnte das den Inflationsdruck verstärken und die Fed bei ihrer Zinspolitik wieder vorsichtiger werden lassen.

Die Analysten der Commerzbank trauen dem Dollar in den nächsten Wochen und Monaten noch Kurspotenzial zu, wenn die Folgen des Trump-Wahlsieges vollständig eingepreist werden. Die wesentlichen Folgen seien aber schon eskomptiert. Daher sei das Potenzial limitiert. Auf mittlere Frist dürfte sich die Dollar-Stärke als nicht nachhaltig erweisen. Zum einen, weil die tatsächliche Politik der Trump-Administration hinter ihren Ankündigungen zurückbleiben dürfte. Und zum anderen, weil die inflationären Effekte vom Fed akzeptiert werden dürften. (awp/mc/pg)

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