Zürich – Der US-Dollar hat über Nacht leicht nachgegeben. Die Lage habe sich wieder etwas beruhigt, heisst es am Markt. Am Vortag hatte der zu eskalieren drohende Zollstreit der USA mit wichtigen Handelspartnern dem Greenback noch Auftrieb verliehen.
Derzeit wird das Währungspaar Euro-Dollar zu 1,0295 gehandelt. Das ist minim höher als am Vorabend mit 1,0284. Gegenüber dem Franken hat sich der Dollar kaum bewegt und kostet aktuell 0,9127 Franken nach 0,9128 am Vorabend. Am Montagmorgen stand der Dollar allerdings noch höher auf 0,9157 Franken. Das Euro/Franken-Paar wird derweil bei einem Kurs von 0,9397 etwas höher bewertet als am Montagabend (0,9388).
Der Dollar hatte nach der Ankündigung von Zöllen auf Einfuhren aus Mexiko, Kanada und China durch US-Präsident Trump in der Nacht auf Montag deutlich an Wert gewonnen. Denn die Zölle weckten neue Inflationsängste. Und Ökonomen äusserten die Erwartung, dass damit Leitzinssenkungen des Fed fürs erste vom Tisch seien.
Doch dies hatte sich im Handelsverlauf wieder geändert. Denn die USA verschieben die Einführung der Zölle gegenüber Mexiko und Kanada um einen Monat. Anders als mit Mexiko und Kanada gab es aber mit Peking keine Einigung in letzter Minute und China hat nun selbst Zusatzzölle für Importe aus den USA angekündigt. Trump erklärte jedoch am Montag, dass man mit der chinesischen Seite «wahrscheinlich in den nächsten 24 Stunden» sprechen werde.
Trump könnte sich zudem jederzeit weitere Handelspartner vornehmen. Die EU stehe vermutlich in der ersten Reihe, heisst es bei der Commerzbank. Das Risiko überwiege, dass jederzeit neue Nachrichten über neue Zölle kommen. Daher dürften die Märkte wohl kaum gegen die Dollar-Stärke wetten, solange Trump auf grosser Bühne seine Muskeln spielen lasse. «Denn der nächste Schock kommt bestimmt, und dieser wird vermutlich wieder Dollar-positiv sein.» (awp/mc/ps)