Ölpreise geben Aufschläge teilweise wieder ab – US-Rohöllagerbestände steigen
London / New York – Die Ölpreise haben am Mittwoch zugelegt. Der Angriff des Irans auf Israel hatte den Preisen bereits am Dienstag deutlich Auftrieb gegeben. Allerdings fielen die Preise am Nachmittag merklich unter ihre Tageshöchstkurse zurück.
Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November stieg auf 74,46 Dollar. Das waren 88 Cent mehr als am Vortag. Der Brentpreis war am Mittag zwar noch kurzzeitig über 76 Dollar gestiegen. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI legte um 89 Cent auf 70,70 Dollar zu. Am Mittag hatte er allerdings noch bei 72,50 Dollar gelegen.
Die Lage im Nahen Osten scheint sich immer weiter zu verschärfen. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte nach dem iranischen Raketenangriff auf sein Land Vergeltung an. Zudem setzte Israel seine Bodenoffensive im Libanon fort. Derzeit gehen Experten aber noch nicht davon aus, dass die Ölversorgung gefährdet sein könnte. Iran ist Mitglied im Ölverbund Opec. Die Ölpreise profitierten von der Zuspitzung am Dienstag.
Am Mittwochnachmittag gaben sie ihre Gewinne teilweise wieder ab. Die Rohöllagerbestände in den USA waren in der vergangenen Woche stark gestiegen. Die Bestände an Rohöl legten im Vergleich zur Vorwoche um 3,9 Millionen auf 416,9 Millionen Barrel zu. Analysten hatten hingegen mit einem Rückgang auf 1,4 Millionen Barrel. Höhere Vorräte belasten die Preise.
Die Ölpreise standen zuletzt unter Druck. Vor allem die Schwäche der Weltwirtschaft und insbesondere in China dämpfte die Nachfrageaussichten. (awp/mc/ps)