Paris – Die europäischen Börsen dürften wegen der weiter angespannten Lage in Italien ihre Talfahrt am Donnerstag fortsetzen. Negative Signale kommen auch von den schwachen Vorgaben aus den USA und Asien. Der Future auf den EuroStoxx 50 büsste seit dem Handelsschluss in Europa 2,18 Prozent ein. Bereits am Vortag war der Leitindex der Eurozone um über zwei Prozent abgesackt.
Der italienische Leitindex MIB30-Index hatte sogar 3,78 Prozent eingebüsst. Finspreads taxierte den britischen FTSE 100 am Donnerstagmorgen 1,98 Prozent tiefer. Der Anstieg der Renditen italienischer Staatsanleihen am Vortag auf einen neuen Rekord in der Euro-Ära habe die Stimmung an den Weltbörsen nochmals eingetrübt und dürfte Anschlussverkäufe auslösen, sagte Stratege Stan Shamu von IG Markets.
Ansonsten bestimmen weiter die Quartalsberichte der Unternehmen das Bild. Der Gewinn der drittgrössten französischen Bank Credit Agricole brach wegen neuerlicher Griechenland-Abschreibungen überraschend stark ein.
Der Schweizer Versicherungskonzern Zurich Financial Services (ZFS) konnte indes die hohen Belastungen in den ersten neun Monaten durch Erlöse aus Kapitalanlagen kompensieren.
Derweil gab die krisengeschüttelte Fluggesellschaft Air France-KLM nach einem Halbjahresverlust eine Gewinnwarnung aus und kündigte neue Sparmassnahmen an.
EADS konnte in den ersten neun Monaten den Umsatz sowie den Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Unternehmenswerte und ausserordentlichen Posten steigern. Allerdings musste der Luftfahrt- und Rüstungskonzern bei seinem neuen Hoffnungsträger Airbus A350 eine teure Verspätung eingestehen. (awp/mc/ps)