Paris – Erfreuliche Konjunkturdaten aus Deutschland und eine gut gelaufene spanische Geldmarktauktion haben den europäischen Börsen am Dienstag Gewinne beschert. Der EuroStoxx 50 markierte bei 2.625 Punkten ein 16-Monatshoch. Mit plus 1,08 Prozent bei 2.624,03 Punkten ging er aus dem Handel. Auch der Pariser Leitindex Cac 40 erreichte ein 16-Monatshoch bevor er mit einem Aufschlag von 0,94 Prozent bei 3.646,15 Punkten schloss. Der FTSE 100 Index rückte in London um 0,06 Prozent auf 5.924,97 Punkte vor. In Italien erholte sich der Leitindex FTSE MIB von seinem Vortagesverlust und legte um 1,51 Prozent zu.
«Die Optimisten überwiegen erstmals», kommentierte Analyst Bernd Hartmann von der VP Bank die überraschend deutlich gestiegenen ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland. Entsprechend seien die Analysten nun verhalten optimistisch bezüglich der Wirtschaftsentwicklung in den kommenden Monaten. Dass sich zudem Spanien trotz neuer politischer Risiken in der Eurozone kurzfristig günstiger Geld bei Investoren habe leihen können, habe ebenfalls die Kurse ebenfalls beflügelt, sagten Händler.
Gefragtester Sektor im Stoxx Europe 600 war der der Versorger mit plus 1,54 Prozent. Enel , Eon und RWE legten im EuroStoxx um jeweils mehr als zwei Prozent zu. Die Ölwerte Total und Repsol zeigten sich mit einem Plus von jeweils knapp unter zwei Prozent fest. Im Cac 40 waren Veolia Environnement Favorit mit plus 5,65 Prozent. Schwächster Sektor war die Haushaltsgüter-Branche mit minus 0,30 Prozent.
In London gewannen die HSBC-Aktien nach zwischenzeitlichen Verlusten 0,56 Prozent hinzu. Die Grossbank kann den Geldwäsche-Skandal in den USA gegen Zahlung einer Rekordstrafe von knapp zwei Milliarden US-Dollar beilegen. Einem Börsianer zufolge schwindet damit ein Unsicherheitsfaktor aus den Aktien.
In Zürich stiegen die Papiere von Novartis um 0,68 Prozent. Positive Studiendaten des Pharmakonzerns zur Behandlung verschiedener Blut- und Knochenmarkkrankheiten stützten. (awp/mc/pg)