EU-Schluss: Überwiegend Gewinne – Bankia brechen ein

EU-Schluss: Überwiegend Gewinne – Bankia brechen ein

Paris – Die europäischen Börsen haben am Donnerstag im ruhigen Handel uneinheitlich geschlossen. Die zunächst insgesamt freundliche Stimmung wurde im Tagesverlauf getrübt, nachdem die USA laut dem Mehrheitsführer im US-Senat, Harry Reid, wohl von der Fiskalklippe stürzen wird. Zudem waren die US-Konjunkturdaten überwiegend enttäuschend ausgefallen. Der EuroStoxx 50 schloss mit plus 0,43 Prozent bei 2.659,95 Punkten. Bei rund 2.668 Punkten hatte er am Nachmittag zeitweise den höchsten Stand seit Anfang August 2011 erreicht.

In Paris stieg der Cac 40 um 0,59 Prozent auf 3.674,26 Zähler. Der britische FTSE 100 schloss prozentual unverändert bei 5.954,30 Punkten. Der spanische Ibex 35 gab um 0,22 Prozent nach und wurde dabei vor allem vom Kurssturz der Bankia-Aktien belastet.

Das alles überlagernde Thema sei erneut gewesen, ob die amerikanischen Parteien im Haushaltsstreit zu einer Einigung gelangen werden oder die Fiskalklippe doch Wirklichkeit werde, sagte Analyst Tobias Reichert vom Broker IG. Vor wenigen Stunden hatte der US-Fraktionsvorsitzende der Demokraten von einem Stillstand im Haushaltsstreit gesprochen und gesagt, er wisse nicht wie die Klippe rechtzeitig umgangen werden könne.

US-Präsident Obama hatte am Mittwoch extra seinen Weihnachtsurlaub wegen des Haushaltsstreits abgebrochen. Wenn es bis zum Jahresende keine Einigung gibt, drohen den USA Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen von mehreren hundert Milliarden US-Dollar, was Experten zufolge auch die globale Konjunktur belasten könnte.

Mit Blick auf Einzelwerte rückten vor allem die in Madrid notierten Aktien des Geldinstituts Bankia in den Fokus. Sie brachen um knapp 20 Prozent ein. Der staatliche spanische Rettungsfonds hatte zuvor mitgeteilt, dass die im Jahr 2010 aus sieben spanischen Sparkassen entstandene Bank einen negativen Firmenwert von 4,15 Milliarden Euro habe. Das Papier wird nun Anfang Januar aus dem Ibex 35 ausscheiden.

Im EuroStoxx 50 waren die Aktien von Schneider Electric ohne Nachrichten mit plus 2,33 Prozent Favorit im Leitindex der Eurozone. Die Titel des spanischen Ölkonzerns Repsol hingegen waren der schwächste EuroStoxx-Wert mit minus 2,74 Prozent. Händler verwiesen auf Pläne des spanischen Industrieministers Jose Manuel Soria, den Wettbewerb auf dem Benzinmarkt mittelfristig zu erhöhen und die Kraftstoffpreise zu senken. Die Anteilsscheine des Versorgers Iberdrola rückten nach einem Medienbericht über den bevorstehenden Verkauf französischer Windfarmen hingegen um 0,48 Prozent vor.

Nach einem ersten Angebot des südkoreanischen Konzerns KT Group für eine Beteiligung an der Vivendi-Tochter Maroc Telecom zogen die Papiere des französischen Medienkonzerns Vivendi um 1,05 Prozent an.

In der Schweiz ging es für die Anteilsscheine von Clariant im SPI um 3,04 Prozent nach oben. Der Spezialchemiekonzern hatte zuvor Beteiligungsverkäufe für insgesamt 502 Millionen Schweizer Franken bekannt gegeben. (awp/mc/ps)

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