EU-Schluss: Kursrally fortgesetzt – US-Arbeitsmarkt stützt

Paris – Positive Signale vom US-Arbeitsmarkt haben am Donnerstag die Kursrally der wichtigsten europäischen Indizes in der Spur gehalten. Stützend wirkt zudem die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie dürfte noch eine ganze Weile expansiv bleiben, wie aus dem jüngsten Monatsbericht der EZB hervorgeht. Der EuroStoxx 50 sprang um 1,48 Prozent auf 2.744,70 Punkte und damit den höchsten Stand seit Ende Januar.

Noch höher hinaus kamen CAC 40 und FTSE 100 : Der französische Leitindex kletterte auf dem höchsten Niveau seit Juli 2011 um 0,93 Prozent auf 3.871,58 Punkte. Das britische Kursbarometer stieg um 0,74 Prozent auf 6.529,41 Punkte – dem höchsten Schlusskurs seit Januar 2008. Auch die tags zuvor schwachen Indizes der Krisenstaaten Spanien und Italien, IBEX-35 und FTSE MIB , sprangen deutlich nach oben.

Der gestartete EU-Gipfel störte die gute Stimmung der Anleger damit zunächst nicht. Börsianer erwarten eigentlich nichts Konkretes, halten aber gerade beim Thema Zypern jedoch auch Überraschungen für möglich. Dem stark von einer Bankenkrise mitgenommenen Land droht die Staatspleite, wenn nicht bald Hilfe von aussen kommt. Die Euro-Finanzminister wollen am Freitagnachmittag nach Abschluss des Spitzentreffens das Hilfspaket für die Insel auf den Weg bringen. Umstritten ist bisher, ob auch Privatanleger bei der Rettung ins Boot genommen werden.

An die Spitze der Branchenübersicht setzte sich der Telekomsektor , der den höchsten Stand seit vergangenen Oktober erreichte. Angeführt wurde er von Papieren der France Telecom mit plus 6,61 Prozent. Börsianern zufolge profitierten sie von einem positiven Analystenkommentar von Morgan Stanley. Telecom Italia verteuerten sich in Mailand um 5,57 Prozent, Telefonica zogen in Madrid um 3,98 Prozent an.

Ebenfalls gefragt waren Versicherer mit Generali als klarem Favoriten. Die Papiere sprangen um 9,35 Prozent an die Spitze des EuroStoxx, obwohl für 2012 noch ein Gewinneinbruch vermeldet werden musste. Im Tagesgeschäft macht der Konzern aber schon wieder Fortschritte. Ein Analyst konstatierte im vierten Quartal positive Signale – der operative Gewinn sei dank des guten Abschneidens im Segment Schaden- und Unfallversicherung höher als erwartet ausgefallen. Im «Footsie» knüpften Prudential an ihren erfolgreichen Kursverlauf vom Vortag mit fast zehn Prozent Plus an und gehörten mit plus 2,67 Prozent nochmals zu den besten Zehn.

Autotitel und Zulieferer waren derweil im Branchenvergleich die einzigen Verlierer. Pirelli , VW Vorzüge und Porsche waren dafür am stärksten verantwortlich.

Die Papiere von Eni gewannen 3,12 Prozent. Der italienische Ölkonzern verkauft knapp 29 Prozent seines Ostafrika-Geschäfts an den chinesischen Ölkonzern CNPC, der nach eigenen Angaben dadurch indirekt Zugriff auf ein Fünftel der Eni-Quellen im ölreichen Mosambik erhält. (awp/mc/pg)

 

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