EU-Schluss: Überwiegend Gewinne

Paris – Die europäischen Börsen haben am Dienstag mehrheitlich zugelegt. Gestützt wurden sie von positiven Konjunkturdaten aus der Eurozone sowie einer Reihe starker Unternehmensberichte. Marktexperten zufolge spielte dies alles aber eine untergeordnete Rolle vor den anstehenden Zinsentscheiden und Aussagen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie vor dem monatlichen US-Arbeitsmarktbericht.

Der EuroStoxx 50 schloss mit plus 0,64 Prozent auf 2.759,21 Punkten. Der Cac 40 in Paris rückte um 0,45 Prozent auf 3.986,61 Punkte vor, während es für den Londoner FTSE 100 um 0,16 Prozent auf 6.570,95 Punkte nach oben ging. Minimale Verluste verbuchten der Stoxx Europe 50 und der schweizerische SMI .

In der Eurozone hatte sich das Geschäftsklima im Juli etwas stärker als erwartet aufgehellt und auch die Wirtschaftsstimmung hatte sich im Juli weiter verbessert und war auf den höchsten Stand seit April 2012 gestiegen. In Spanien hatte die Wirtschaft ihre Talfahrt zudem etwas gebremst.

Unter den Branchen war der Versorgersektor Favorit nach starken Zahlen von EdF und legte um 1,19 Prozent zu. Der Index der konjunktursensiblen Autotitel gewann 0,86 Prozent. Für die Öl- und Gaswerte ging es hingegen nach schwachen Ergebnissen von BP um 0,84 Prozent bergab, was den letzten Platz in der Branchenübersicht des Stoxx 600 bedeutete.

Mit ihren Quartalsbilanzen konnten vor allem Air Liquide , Electricite de France (EdF) und UBS überzeugen. So waren die Aktien von Air Liquide im EuroStoxx nach soliden Zahlen und einem bestätigten Jahresausblick mit plus 3,56 Prozent der Spitzenreiter. Bei EdF sorgten starke Zahlen und eine angehobene Gewinnprognose auf dem ersten Platz im Cac 40 für Kursgewinne von 7,39 Prozent. Der lange und kalte Winter sowie die heftigen Regenfälle in der ersten Jahreshälfte hatten dem französischen Energieversorger ein überraschend gutes Halbjahresergebnis beschert.

Alcatel-Lucent profitierte ebenfalls von starken Resultaten. Zudem teilte Unternehmenschef Michel Combes mit, dass sich der US-Chipspezialist Qualcomm eine Minderheitsbeteiligung an dem Netzwerkausrüster gesichert habe. Die Titel zogen im Cac Large 60 um etwas mehr als 14 Prozent an.

In Zürich ging es für die UBS-Titel nach endgültigen Zahlen an der SMI-Spitze um 2,31 Prozent hoch. Die Anteilsscheine des spanischen Konkurrenten Santander legten im EuroStoxx nach zeitweiligen Verlusten schliesslich um 0,77 Prozent zu. Das Nettoergebnis der Bank war im zweiten Quartal etwas stärker als erwartet zurückgegangen. Im FTSE 100 sackten die Barclays-Titel mit minus 5,74 Prozent an das Index-Ende. Die britische Bank hatte zuvor mitgeteilt, mit einer 5,8 Milliarden Pfund (rund 6,7 Mrd Euro) schweren Kapitalerhöhung den Grossteil ihrer Finanzlücke stopfen zu wollen. Zudem will Barclays-Chef Antony Jenkins die Kapitalquote mit Spartenverkäufen und dem Abschmelzen von Risiken erhöhen.

Die Anteilsscheine von BP büssten 3,41 Prozent ein. Der Gewinn des Ölkonzerns war wegen der sinkenden Rohölpreise um ein Viertel eingebrochen und deutlich unter den Analystenschätzungen geblieben. Auch höhere Steuern und schwächere Geschäfte in Russland hatten belastet. In Mailand büssten die Fiat-Papiere nach Quartalszahlen 4,21 Prozent ein. Nur dank der guten Geschäfte in Übersee hatte der kriselnde italienische Autobauer seinen Gewinn im zweiten Quartal um 82 Prozent gesteigert. (awp/mc/pg)

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