EU-Schluss: Kaum verändert
Paris – Die anhaltende Unsicherheit in der Eurozone hat die europäischen Märkte am Mittwoch weiter gelähmt. Der Ungewissheit vor der Wahl in Griechenland am Wochenende und die Unklarheit mit Blick auf die europäischen Notkredite für Spanien schweben einem Börsianer zufolge wie ein Damoklesschwert über den internationalen Kapitalmärkten. Der EuroStoxx 50 schloss kaum verändert mit plus 0,01 Prozent bei 2.143,50 Punkten. Im Verlauf war der Leitindex der Eurozone zwischen 2.130 und 2.163 Punkten geschwankt.
In Paris verlor der Cac 40 0,55 Prozent auf 3.030,04 Punkte, während in London der FTSE 100 um 0,18 Prozent auf 5.483,81 Punkte vorrückte.
Vor der griechischen Wahl fahren Europas Märkte ihre Aktivitäten weiter herunter, sagte Lars Kremkow von Activtrades. Die Räumung griechischer Sparkonten gebe einen Vorgeschmack auf die mögliche Zuspitzung der Krise und die ausländischen Institute bekunden dem Marktstrategen zufolge die Bereitschaft zur schnellen Reaktion auf einen «Worst Case» am Sonntag. Laut Analyst Markus Kraus von GKFX Deutschland ist die Verunsicherung am Markt deutlich zu erkennen. Die Sorgen über die bevorstehende Wahl und den möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone, sowie die hohen Risikoaufschläge für italienische Anleihen sorgten für schnelle Gewinnmitnahmen. So habe der Markt den positiven Impuls durch die gute Vorgabe nicht halten können.
Favorisiert wurden im europäischen Handel die Einzelhandelswerte, deren Branchenindex Stoxx 600 Retail 0,32 Prozent zulegte. Allen voran verteuerten sich die Papiere von Inditex nach Zahlen um 11,57 Prozent auf 75,40 Euro. Der weltgrösste Bekleidungshersteller startete unter anderem dank neuer Läden mit einem kräftigen Umsatz- und Gewinnplus ins neue Geschäftsjahr 2012/13. Im Stoxx 50 zogen die Papiere des Wettbewerbers Hennes & Mauritz (H&M) als bester Wert um 1,95 Prozent auf 219,40 Kronen an. Schwach präsentierten sich hingegen Autowerte, deren Branchenindex um 2,51 Prozent abrutschte. Der weltgrösste Kugellager-Hersteller SKF hatte vor einem schwachen zweiten Quartal gewarnt und damit den Sektor belastet. Tagesverlierer im EuroStoxx 50 waren aber Schneider Electric mit einem Minus von 5,10 Prozent auf 41,67 Euro.
In London halfen die Minenwerte dem Markt nach oben: Fresnillo-Aktien gewannen 4,06 Prozent auf 1.487,00 Pence, Randgold verteuerten sich um 2,08 Prozent auf 5.885,00 Pence. Händler verwiesen auf die steigenden Metallpreise als Antrieb. (awp/mc/upd/ps)