EU-Schluss: Talfahrt – US-Geldpolitik und Konjunkturdaten belasten.

Paris – Einige Unsicherheitsfaktoren sowie negative Konjunkturdaten haben am Donnerstag die europäischen Aktienmärkte auf Talfahrt geschickt. Spekulationen über ein vorzeitiges Ende der US-Anleihekäufe belasteten ebenso wie die bevorstehende Wahl in Italien und schwache Wirtschaftsdaten aus dem Euroraum und den USA. Der EuroStoxx 50 schloss mit minus 2,29 Prozent bei 2.579,76 Punkten knapp über seinem Tagestief. Der Cac 40 in Paris sackte um 2,29 Prozent auf 3.624,80 Punkte ab. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 1,62 Prozent auf 6.291,54 Punkte abwärts und in Italien sackte der FTSE MIB sogar um 3,13 Prozent ab.

Neben dem Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed vom Vorabend, das Hinweise über fortgesetzte Diskussionen über die zunehmend kritisch beurteilte, sehr lockere Geldpolitik enthielt, standen noch eine Reihe Konjunkturdaten im Blick. So hatte sich im Februar die Stimmung im Euroraum erstmals wieder seit vier Monaten verschlechtert und in den USA enttäuschten zudem aktuelle Jobdaten sowie der Einbruch des Philly-Fed-Index, der die Stimmung in der wirtschaftlich sehr wichtigen Region Philadelphia widerspiegelt.

Alle 19 Branchenindizes der Stoxx-600-Übersicht gaben nach. Besonders schwach zeigten sich der Auto- , Banken- , Rohstoff- und Baustoffsektor mit Verlusten von jeweils etwas mehr als zwei Prozent.

Im EuroStoxx büssten Saint-Gobain 2,55 Prozent ein, nachdem der Baustoffkonzern für 2012 einen Gewinneinbruch von 40 Prozent bekanntgegeben hatte. Besonders schwach präsentierten sich vor allem aber die Aktien von Banken. ING , BNP Paribas , Societe Generale , Unicredit und Intesa SanPaolo büssten zwischen vier und fünf Prozent ein.

Die Titel von Axa gaben um 3,14 Prozent nach. Europas zweitgrösster Versicherer hatte 2012 im Kerngeschäft zwar deutlich mehr verdient als im Vorjahr, doch wegen einiger Sondereffekte blieb der Reingewinn hinter den Erwartungen zurück. In der Schweiz waren Swiss Re dagegen mit plus 2,51 Prozent der einzige Gewinner im SMI. Der Rückversicherer legte eine starke Bilanz vor und erfreut seine Aktionäre mit einer hohen Sonderdividende.

Die einzige Aktie, die in dem 50 Werte umfassenden Auswahlindex der Eurozone zulegte, war die von Schneider Electric . Sie verteuerte sich um 2,31 Prozent, nachdem der französische Elektrotechnikkonzern 2012 seinen Gewinn trotz des teils kräftigen konjunkturellen Gegenwinds stärker als gedacht gesteigert hatte.

In London waren die Anteilsscheine von BAE Systems nach der Vorlage von Jahreszahlen und angekündigten Aktienrückkäufen Favorit mit plus 4,12 Prozent. Minenwerte wie Evraz , Vedanta , BHP Billiton oder Rio Tinto zählten zu den grössten Verlierern mit Kursabschlägen zwischen 3,5 und fünf Prozent. Kingfisher gingen nach Zahlen mit minus 0,04 Prozent kaum verändert aus dem Handel. Eine flaue Nachfrage hatte die Baumarktkette belastet. (awp/mc/pg)

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