EU-Schluss: Leichter – MIB nach Refinanzierung schwach

EU-Schluss: Leichter – MIB nach Refinanzierung schwach

Paris – Die wichtigsten europäischen Indizes sind am Mittwoch leichter aus dem Handel gegangen. Enttäuschende Zahlen von Enel und Inditex aus dem EuroStoxx 50 hätten unerwartet gute Einzelhandelsdaten aus den USA überschattet, hiess es am Markt. Der Leitindex büsste 0,26 Prozent ein auf 2.704,73 Punkte und setzte damit den dritten Tag in Folge leicht zurück. Mit einer deutlicheren Korrektur rechnen Börsianer nach der jüngsten Rally weiter nicht. Zu gut seien die Argumente für Aktienengagements.

Der CAC 40 kam nach seinem Rekordstand seit Sommer 2011 vom Vortag um 0,10 Prozent auf 3.836,04 Punkte zurück. Der FTSE 100 rutschte von seinem höchsten Niveau seit Anfang 2008 gar um 0,45 Prozent ab auf 6.481,50 Punkte. Mit Blick auf die Indizes der Krisenstaaten Spanien und Italien, IBEX-35 und FTSE MIB , fiel vor allem letzterer mit einem Rückschlag um 1,74 Prozent auf. Italien muss nach der jüngsten Rating-Abstufung mehr Zinsen bieten, um sich Geld bei Investoren zu leihen. Zudem konnte das nach chaotischen Parlamentswahlen von politischem Stillstand bedrohte Land am Vormittag nicht soviel Geld am Anleihemarkt aufnehmen wie gewünscht.

Aber auch der Geschäftsbericht von Enel schlug den italienischen Anlegern aufs Gemüt. Die Aktie rutschte um 5,98 Prozent an das Ende des EuroStoxx. Die Italiener hatten sich im Laufe des Jahres 2012 von einigen Geschäftsbereichen getrennt und hohe Abschreibungen auf Firmenwerte in Spanien verbucht. Dies drückte den Gewinn um 79 Prozent. Aber auch ohne die Sondereffekte ging der Überschuss um gut 16 Prozent zurück, was vor allem am schwächeren Geschäft in Italien und Spanien lag.

Etwas besser hielten sich die Aktien des spanischen Modekonzerns Inditex mit minus 2,58 Prozent. Das Textil-Imperium, zu dem Modeketten wie Zara und Massimo Dutti zählen, profitierte im Ende Januar abgelaufenen Geschäftsjahr zwar von der Expansion in Schwellenländer und dem Ausbau des Onlinegeschäfts, die Erwartungen der meisten Analysten wurden aber dennoch verfehlt. Andere fanden die Zahlen zwar in Ordnung, zeigten sich aber von der Dividende enttäuscht.

Am anderen Ende des Leitindex legten die Papiere des Augenoptik-Konzerns Essilor um 2,93 Prozent zu. In der europäischen Branchenübersicht waren allerdings Versicherungstitel die Favoriten, während Rohstoffwerte nach kurzer Pause wieder an ihre unterdurchschnittliche Entwicklung anknüpften.

Im «Footsie» setzten sich Prudential mit plus 9,33 Prozent klar ab. Der britische Lebensversicherer hat das Jahr 2012 dank starker Geschäfte in Asien und den USA mit einem kräftigen Gewinnsprung abgeschlossen. Die Aktionäre können sich auch über eine höhere Gesamtdividende freuen: Die Ausschüttung steigt um 16 Prozent auf 29,19 Pence je Aktie.

ASM International sackten in Amsterdam um 10,13 Prozent ab. Hier kamen Verkaufspläne des Ausrüsters für die Halbleiterindustrie nicht gut an. (awp/mc/pg)

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