EU-Schluss: Deutliche Verluste
Paris – Belastet von der Eurokrise und Konjunkturdaten haben die europäischen Börsen am Dienstag ihre Talfahrt der vergangenen beiden Handelstage fortgesetzt. Nach einem Auf und Ab gab der EuroStoxx 50 infolge eines Anstieg der Renditen für zweijährige italienische Staatsanleihen auf mehr als fünf Prozent am Nachmittag deutlicher nach. Er schloss mit minus 1,27 Prozent bei 2.151,54 Punkten. Für den CAC 40 in Paris ging es um 0,87 Prozent auf 3.074,68 Punkte nach unten, und der Londoner FTSE 100 verlor 0,63 Prozent auf 5.499,23 Punkte. Besonders deutlich sackte der spanische IBEX-35-Index ab. Er gab um 3,58 Prozent auf 5.956,30 Punkte nach.
Die Sorgen hinsichtlich einer weiteren Eskalation der europäischen Schuldenkrise hätten das Kursgeschehen geprägt, sagte Marktanalyst Gregor Kuhn von IG Markets. Selbst erfreuliche Konjunkturzahlen aus China hätten nicht gestützt. Die Ratingagentur Moody’s hatte zuvor den Ausblick für Deutschland, die Niederlande sowie Luxemburg von stabil auf negativ gesenkt. Zudem spitzte sich die Lage bei den Schulden Spaniens weiter zu: Bei einer Auktion kurzlaufender Schuldverschreibungen musste das krisengeschüttelte Euroland höhere Zinsen bieten, um an frische Mittel zu kommen.
Dem Marktstrategen Ishaq Siddiqi von ETC Capital zufolge hätten auch US-Konjunkturdaten die Stimmung belastet. So habe der Richmond-Hersteller-Index der Fed einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität in der zentral-atlantischen Region der USA gezeigt. Das habe die Ungewissheit hinsichtlich des globalen Wirtschaftswachstums untermauert. (awp/mc/pg)