EU-Schluss: Verluste wegen US-Daten
Paris – Enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA haben die europäischen Börsen am Dienstag belastet. Die Zahl der Verkäufe von bestehenden Häusern war im Dezember überraschend gefallen. Grössere Verluste verhinderte aber Marktexperten zufolge die unerwartet hohe Zuversicht deutscher Finanzexperten. Zudem musste Spanien Anlegern bei Versteigerungen von Geldmarktpapieren deutlich weniger Zinsen bieten als zuletzt.
Der EuroStoxx 50 fiel zum Handelsschluss um 0,36 Prozent auf 2.716,70 Punkte. Beim CAC 40 in Paris standen Verluste von 0,59 Prozent auf 3.741,01 Punkte zu Buche. Der Londoner FTSE 100 bewegte sich mit einem Minus von 0,03 Prozent auf 6.179,17 Punkte kaum von der Stelle, nachdem er am Vortag ein Hoch seit Mai 2008 markiert hatte.
Aus Branchensicht gehörte der Autosektor zu den grössten Verlierern: Im Stoxx Europe 600 sank der Subindex um 0,36 Prozent. Die Aktien des Reifenherstellers Michelin sackten als viertschwächster Wert im CAC-40-Index um 2,60 Prozent auf 71,10 Euro ab, nachdem der Konzern im Dezember sowohl in Europa als auch in Nordamerika und Brasilien insgesamt deutlich weniger Reifen verkauft hatte als im Jahr davor.
Verluste gab es auch im Telekomsektor, wo besonders die Papiere von France Telecom und Vivendi abgestossen wurden: Mit Kursabschlägen von 4,47 respektive 4,03 Prozent nahmen sie die beiden letzten Plätze im Leitindex der Eurozone ein. Börsianer begründeten die Verluste mit Aussagen des Mobilfunkanbieters SFR. Das Marktumfeld dürfte noch mindestens 18 Monate lang schwierig bleiben, meinte das Tochterunternehmen von Vivendi.
Die EADS-Titel gewannen dagegen als bester Wert im französischen Leitindex 2,01 Prozent. Händlern zufolge stützte, dass Konzernchef Thomas Enders gegenüber den Medien von einem deutlichen Anstieg des Umsatzes sowie des operativen Gewinns im Jahr 2012 gesprochen habe.
In Zürich fielen die Aktien von Kühne + Nagel um 3,56 Prozent auf 108,40 Franken. Die Credit Suisse hatte die Titel von «Outperform» auf «Underperform» abgestuft und das Kursziel von 120,00 auf 106,00 Franken gesenkt. Es sei zu befürchten, dass das Frachtvolumen des Logistikunternehmens auch im laufenden Geschäftsjahr 2013 wenig inspirierend ausfallen werde, schrieb Analyst Neil Glynn in einer Studie. (awp/mc/pg)