Paris – Enttäuschende Konjunkturdaten haben den europäischen Aktienmarkt am Freitag belastet. Der EuroStoxx 50 verlor 1,40 Prozent auf 2.427,32 Punkte. Im Vergleich zur Vorwoche sank der Leitindex der Eurozone damit um 2,12 Prozent. In Paris fiel der CAC 40 am Freitag um 1,21 Prozent auf 3.341,52 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 1,27 Prozent auf 5.605,59 Punkte nach unten.
Die Leistungsbilanz des Euroraums hatte im August ihren Überschuss drastisch verringert. Diesen Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung werde aktuell eine grössere Beachtung eingeräumt als sonst üblich, nachdem es bereits am Donnerstag enttäuschende Konjunkturdaten aus der Eurozone gegeben habe, meinten Börsianer. Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank machte im wieder aufgeflammten Nahost-Konflikt sowie dem Streit über die US-Haushalts- und Defizitpolitik weitere Belastungsfaktoren aus.
Mit Blick auf die Sektoren verzeichnete der Automobilindex einen Abschlag von 0,62 Prozent. Pkw-Hersteller in der Europäischen Union müssen nunmehr seit über einem Jahr mit rückläufigen Verkäufen leben. Aktuell sanken die Neuzulassungen im Oktober um 4,8 Prozent und damit den 13. Monat in Folge. Am deutlichsten ging es allerdings für Bankenwerte nach unten. Ihr Index verlor um 1,77 Prozent.
Die Papiere von Reckitt Benckiser büssten in London 1,25 Prozent ein. Der britische Konsumgüterkonzern bietet den Aktionären des US-Anbieters von Nahrungsergänzungsmitteln Schiff Nutrition 42 US-Dollar je Anteilsschein. Damit übertrafen die Briten die Offerte von Bayer in Höhe von 34 Dollar.
In Paris fielen STMicroelectronics um 2,26 Prozent. Kreisen zufolge wird sich Europas grösster Halbleiterhersteller wahrscheinlich gegen eine Aufspaltung aussprechen.
Zu den wenigen Gewinnern in Amsterdam zählten die Papiere von Royal Boskalis Westminster , die als klarer Spitzenreiter im AEX um 5,26 Prozent anzogen. Das im Seebaggergeschäft tätige Unternehmen hatte seinen Gewinnausblick für 2012 angehoben. (awp/mc/pg)