EU-Schluss: Uneinheitlich

EU-Schluss: Uneinheitlich

Paris – Die europäischen Börsen haben am Montag uneinheitlich und insgesamt wenig verändert geschlossen. Klare Impulse seitens Konjunktur, Politik und Unternehmen fehlten zum Wochenauftakt. Der EuroStoxx 50 pendelte in einer engen Spanne um seinen Freitags-Schlusskurs und ging letztlich 0,29 Prozent schwächer bei 2.622,61 Punkten aus dem Handel. Der Cac 40 schaffte dagegen ein knappes Plus von 0,03 Prozent auf 3.650,58 Punkte, und für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,21 Prozent auf 6.277,06 Punkte bergauf.

Nachdem die Unsicherheit um die Stabilität der Eurozone vergangene Woche wieder hochgekocht sei, richteten sich die Blicke auf das laufende Euro-Finanzministertreffen in Brüssel, sagte Analystin Katrin Ehling von X-Trade Brokers. Die Anleger warteten auf neue Impulse in puncto Euro-Schuldenkrise. In der belgischen Hauptstadt wird unter anderem über ein Hilfspaket für Zypern diskutiert. Kapitalmarktexperte Robert Halver von der Baader Bank wollte das Geschehen am Aktienmarkt nicht überbewerten. «Wirklich massive Kursbewegungen finden nicht statt.»

Aus Branchensicht standen die Aktien von Reisekonzernen und Fluggesellschaften am stärksten unter Druck, obwohl die Ölpreise ihren Höhenflug vorerst gestoppt hatten: Der Sektorindex im Stoxx Europe 600 büsste 1,30 Prozent ein. Dagegen waren die Energie- , Bau- und Versicherungswerte mit jeweils einem knappen Plus die einzigen Gewinnerbranchen.

Die Aktien des Pharmakonzerns Sanofi schlossen mit einem Plus von fast dreieinhalb Prozent und damit an der EuroStoxx-Spitze. Händler begründeten dies mit einem Rückschlag für den Konkurrenten Novo Nordisk. Die Dänen erhalten wegen möglicher Gefahren für das Herz- und Kreislaufsystem erst einmal keine US-Zulassung für das Diabetes-Medikament Tresiba. Sanofi und Nordisk sind scharfe Konkurrenten im Markt für Diabetes-Mittel. Die Novo-Nordisk-Titel sackten um über 13 Prozent ab.

Die Anteilsscheine von Ahold verteuerten sich um knapp vier Prozent, nachdem der niederländische Einzelhändler angekündigt hatte, sich von seiner Mehrheitsbeteiligung an der skandinavischen Lebensmittelkette ICA zu trennen. Der Anteil von 60 Prozent gehe für 21,2 Milliarden Schwedische Kronen (2,5 Mrd. Euro) an den Joint-Venture-Partner Hakon Invest, hiess es. Im Preis enthalten sei die Dividende für 2012 in Höhe von 1,2 Milliarden Kronen. Analyst John Kershaw von Exane BNP Paribas geht davon aus, dass der Erlös ganz oder teilweise an die Aktionäre fliessen wird.

Die Titel von PSA Peugeot Citroen schlossen gegen den negativen Branchentrend fast ein halbes Prozent höher, nachdem die EU-Kommission 1,2 Milliarden Euro staatliche Beihilfen für die Autobank des angeschlagenen französischen Herstellers genehmigt hatte. (awp/mc/upd/ps)

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