EU-Schluss: Schwach – Anleihe-Renditen steigen wieder
Paris – Die europäischen Börsen sind am Donnerstag schwach aus dem Handel gegangen und haben damit an ihre Vortagsverluste angeknüpft. Als Belastung sahen Marktexperten die wieder gestiegenen Renditen für Staatsanleihen in der Eurozone. Die Zinsen für spanische, italienische und französische Anleihen zogen erneut an, obwohl sich Spanien am Anleihemarkt abermals erfolgreich refinanziert hatte. Der maximal angestrebte Wert wurde mit der Ausgabe von Papieren mit zwei und zehn Jahren Laufzeit leicht übertroffen und die Nachfrage war robust. Zudem fielen Konjunkturdaten und Unternehmenszahlen aus den USA durchwachsen aus, so dass auch von der richtungslosen Wall Street keine positiven Impulse kamen.
Der EuroStoxx 50, der bis zum Mittag ebenfalls keine klare Richtung gefunden hatte, rutschte am Nachmittag sukzessive ins Minus und schloss 1,85 Prozent schwächer bei 2.284,67 Punkten. In Paris ging es für den Cac 40 um 2,05 Prozent auf 3.174,02 Punkte bergab. Auch die Leitindizes in Madrid und Mailand verloren mehr als zwei Prozent. Dagegen entzog sich der Londoner FTSE 100 dem negativen Trend und schloss minimale 0,01 Prozent leichter bei 5.744,55 Punkten.
Händler Markus Huber von ETX Capital sprach von weiter sehr volatilen Märkten, obwohl die Auktion in Spanien «ganz anständig über die Bühne gegangen ist». Zudem erschwerten die durchwachsenen US-Daten eine Einschätzung, ob sich die Dynamik der weltgrössten Volkswirtschaft fortsetze. Nun warteten die Anleger auf den wichtigen deutschen Ifo-Index am morgigen Freitag – hier sei nach den jüngst guten ZEW-Daten eine positive Überraschung möglich. Aktienhändler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade sah die jüngsten Kursentwicklungen mangels Handelsvolumen eher als zufallsbedingt an. (awp/mc/ps)