Paris – Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben angesichts uneinheitlicher Signale von Unternehmensseite und von der Konjunktur am Mittwoch fester geschlossen. Der EuroStoxx 50 arbeitete sich nach einem frühen Kursverfall in der Folgezeit kontinuierlich nach oben und gewann letztlich 0,51 Prozent auf 2.490,58 Punkte. Der Pariser Cac 40 legte um 0,59 Prozent auf 3.426,49 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 stieg um 0,12 Prozent auf 5.804,78 Zähler.
Am Morgen hatten erfreuliche chinesische Konjunkturdaten Europas Börsen zunächst Auftrieb gegeben. Die Sorge um die Wirtschaftsentwicklung im Euroraum und durchwachsene Unternehmenszahlen dämpften danach aber die Stimmung. Anlass zur Sorge boten die gesunkenen Einkaufsmanagerindizes, die eine weitere Eintrübung der Wirtschaftsstimmung im Euroraum signalisierten. Auch die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hatte sich laut dem ifo-Index im Oktober den sechsten Monat in Folge eingetrübt. Am Nachmittag sorgten unerwartet hohe Verkäufe neuer Häuser in den USA für Unterstützung. Am Abend steht noch der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed auf der Agenda. Experten rechnen allerdings nicht mit einer Änderung der bisherigen Geldpolitik.
Die bisher eher gemischt verlaufene Bilanzsaison der Unternehmen setzte sich am Mittwoch fort. Papiere von Heineken verloren 1,73 Prozent und gehörten damit zu den grössten Verlierern. Der weltweit drittgrösste Bierbrauer hatte mit seinen Absatzzahlen etwas unter den Markterwartungen gelegen und insbesondere in Europa enttäuscht, wo die Schuldenkrise voll auf das Geschäft durchgeschlagen war. Noch schlimmer erwischte es die Papiere des Autobauers PSA Peugeot Citroen mit einem Verlust von 4,57 Prozent. Rückläufige Umsatzzahlen sowie die in Aussicht gestellten Staatshilfen belasteten. Experten befürchten, dass die französische Regierung bei der weiteren Geschäftsentwicklung des Konzerns andere Interessen als die Aktionäre verfolgen dürfte.
Die Titel des Konsumgüterkonzerns Reckitt Benckiser profitierten von der Bekanntgabe guter Umsatzkennziffern und verteuerten sich um 3,72 Prozent. Aufwärts ging es auch für Papiere von Iberdrola, die um 1,57 Prozent zulegten. Der spanische Stromversorger hatte trotz Flaute im Heimatland den Nettogewinn prozentual zweistellig gesteigert.
Im Sektorvergleich gehörten Versicherungstitel zu den einzigen Verlierern. Gefragt waren hingegen Technologieaktien, die angeführt von starken Quartalszahlen von SAP und STMicroelectronics um durchschnittlich 2,36 Prozent zulegten. (awp/mc/hfu/upd/ps)