Paris – Die Aktienmärkte Europas haben am Montag moderat nachgegeben und sich damit recht stabil gezeigt. Nachdem in der Vorwoche die weitere Lockerung der US-Geldpolitik eine Rally ausgelöst hatte, sank der EuroStoxx 50 zum Start der neuen Woche um 0,42 Prozent auf 2.580,41 Punkte. Der Cac 40 in Paris verlor 0,78 Prozent auf 3.553,69 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,37 Prozent auf 5.893,52 Punkte abwärts.
Die leichten Gewinnmitnahmen setzten die Märkte noch nicht unter Druck, sagte Lars Kremkow, Marktstratege von Activtrades aus London. «Dass der eine oder andere Investor nun Kasse macht, ist verständlich.» Gute Anleger hätten in den «Zentralbankwochen» bereits ihre Renditeziele für das Jahr 2012 realisieren können, meinte er und geht davon aus, dass sich der Fokus nun wieder auf konjunkturelle Signale aus der Weltwirtschaft richtet.
Branchenseitig verbuchten Unternehmen aus den Branchen Bergbau und Stahl die grössten Verluste. Der Subindex Basic Resources des Stoxx Europe 600 sank um 1,43 Prozent. So ging etwa der Kupferpreis und der anderer Metalle aus Sorge um eine gedämpfte Nachfrage aus China zurück. Zudem gibt es in der europäischen Stahlindustrie Überkapazitäten. Darunter litten ArcelorMittal am EuroStoxx-Ende mit minus 4,00 Prozent. Im Stoxx zählten Anglo American und Rio Tinto mit einem Minus von jeweils rund zwei Prozent zu den grössten Verlierern. BHP Billiton gaben um 1,15 Prozent nach.
Schwach zeigten sich zudem auch die Telekomwerte, wobei die Titel der France Telecom mit einem Abschlag von 2,43 Prozent besonders stark nachgaben. Sie litten unter einer Abstufung durch die US-Bank Morgan Stanley. Analyst Nick Delfas senkte sein Urteil auf «Underweight» und das Kursziel von 13,00 auf 12,00 Euro und verwies auf ein wachsendes Gewinnrisiko im Jahr 2013. Ein nachlassendes Mobilfunkgeschäft und ein Rückgang im Festnetzsegment zählen seines Erachtens zu den Hauptproblemen des französischen Konzerns.
Die Titel des Luft- und Raumfahrtunternehmens EADS legten im Cac 40 um 1,56 Prozent zu und waren damit einer der Spitzenreiter im französischen Leitindex. BAE Systems büssten dagegen im «Footsie» 1,44 Prozent ein. Dem «Spiegel» zufolge könnte der Zusammenschluss von EADS mit dem britischen Rüstungsunternehmen am europäischen Recht scheitern. Bei Analysten hatte es schon vergangene Woche geheissen, von einem Zusammenschluss beider Unternehmen würden vor allem die Briten profitieren. Wie die «Financial Times Deutschland» an diesem Montag nun berichtet, will EADS im Fall einer Fusion den betroffenen Regierungen Vetorechte einräumen.
Die Titel von Hennes & Mauritz (H&M) büssten in Schweden nach enttäuschenden Umsatzzahlen 1,58 Prozent an Wert ein. Nach Angaben des Textilhändlers waren der heisse August und die starke schwedische Krone verantwortlich dafür, dass der Umsatz auf vergleichbarer Fläche im dritten Geschäftsquartal stagnierte. (awp/mc/hfu)