EU-Schluss: Eurostoxx50 im Plus

London – Die Börsen Europas haben am Mittwoch im Spannungsfeld überwiegend guter Quartalszahlen grosser US-Unternehmen und schwacher Konjunkturdaten überwiegend moderat zugelegt. Der EuroStoxx 50 gab am Nachmittag einen Teil seiner Gewinne zwar wieder ab, schloss nach drei Verlusttagen in Folge aber mit plus 0,35 Prozent bei 2.159,09 Punkten. Der CAC 40 in Paris stieg um 0,23 Prozent auf 3.081,74 Punkte. Der Londoner FTSE 100 hingegen verlor 0,02 Prozent auf 5.498,32 Punkte.

Aussagen des EZB-Ratsmitglieds Ewald Nowotny, wonach es einige Gründe gibt, dem Euro-Rettungsfonds ESM eine Banklizenz zu erteilen, hätten zunächst für Kursgewinne gesorgt, sagte Marktstratege Ishaq Siddiqi von ETX Capital. Dann aber habe die triste konjunkturelle Realität den Markt eingeholt. So war Grossbritanniens Wirtschaft im zweiten Quartal weiter abgestürzt, und in Deutschland war das Ifo-Geschäftsklima zum dritten Mal in Folge gesunken. Die Stimmung der Anleger hätten am Nachmittag aber vor allem schwache Daten vom US-Immobilienmarkt getrübt. Dort waren die Verkäufe neuer Häuser im Juni überraschend und deutlich gefallen. Dem gegenüber standen aber insgesamt eher gute Zahlen von US-Konzernen.

Gefragt waren insbesondere Autowerte , die die europäische Sektorenübersicht anführten. Die Branche profitierte vom Quartalsbericht von Daimler. Zwar ging der Gewinn des Konzerns in der Autosparte zurück, doch streben die Stuttgarter weiter einen Jahresgewinn auf Vorjahresniveau an. Analysten sprachen von soliden Ergebnissen. Mit plus 4,11 Prozent führen die Papiere die EuroStoxx an. Am schwächsten war der Lebensmittelsektor

Entgegen dem Branchentrend verloren PSA Peugeot Citroen 2,50 Prozent, nachdem sie gegen Mittag noch deutlich im Plus notiert hatten. Die Wirtschaftskrise in Südeuropa setzt dem vor umfangreichen Stellenstreichungen stehenden französischen Autobauer schwer zu. Der Konzern rutschte im ersten Halbjahr tief in die roten Zahlen. Die Wirtschaftskrise in Teilen Europas macht auch dem weltgrössten Stahlhersteller ArcelorMittal schwer zu schaffen. Der operative Gewinn ging jedoch im zweiten Quartal nicht so stark zurück wie von Analysten befürchtet. Vor diesem Hintergrund gewannen die Papiere 0,89 Prozent Euro.

Favorit im Leitindex FTSE 100 waren die Anteilsscheine von ARM Holdings mit einem satten Plus von 8,60 Prozent. Das Chip-Design-Unternehmen hatte der schwächelnden Halbleiterkonjunktur auch im zweiten Quartal getrotzt und bei Umsatz sowie Gewinn kräftig zugelegt. Die Papiere der BT Group sackten hingegen um 3,31 Prozent ab. Die britische Telefongesellschaft hatte im ersten Geschäftsquartal wegen Sparbemühungen seitens der Gross- und Privatkunden einen Umsatzrückgang erlitten

Zu den schwachen Werten in London zählten auch GlaxoSmithKline mit minus 1,31 Prozent. Der grösste britische Pharmakonzern erlöste auch im zweiten Quartal wegen eines rückläufigen Umsatzes in Europa und den USA weniger als vor einem Jahr. Dank des Sparprogramms wiesen die Briten beim Ergebnis allerdings einen Anstieg aus. Abseits des «Footsie» kletterten die Papiere von Easyjet um 2,26 Prozent. Der britische Billigflieger ist nach einem guten Geschäftsquartal auf Gewinnkurs. (awp/mc/pg)

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