EU-Schluss: Deutliche Verluste – Verschärfung der Eurokrise
Paris – Die Zuspitzung der Eurokrise und wieder angeheizte Konjunktursorgen haben die europäischen Börsen am Montag deutlich ins Minus gedrückt. Der EuroStoxx 50 , der zwischenzeitlich mehr als drei Prozent verloren hatte, büsste 2,59 Prozent auf 2.179,31 Punkte ein. In Paris verlor der CAC 40 2,89 Prozent auf 3.101,53 Punkte, und der britische FTSE 100 sank um 2,09 Prozent auf 5.533.87 Punkte.
Der spanische IBEX-35-Index verlor vergleichsweise geringe 1,10 Prozent auf 6.177,40 Punkte, nachdem die spanischen Behörden für die kommenden drei Monate ein Leerverkaufsverbot verhängt hatten. Zwischenzeitlich war der Index fast auf 5.900 Punkte abgerutscht.
«Spanien und Griechenland navigieren Europa an den Rand des Machbaren», sagte Marktstratege Lars Kremkow von Activtrades. Die Risikoscheu der Anleger habe den Handel bestimmt, und die Kursentwicklungen hätten offenbart, auf welch porösem Fundament die Rally der vergangenen Woche gebaut gewesen sei. Die Lage am europäischen Anleihenmarkt spitzte sich dramatisch zu. Experten verwiesen zur Begründung unter anderem auf die finanziellen Probleme der spanischen Regionen. Die Renditen und Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen stiegen in vielen Laufzeiten auf Rekordstände.
Gleichzeitig mehrten sich die Befürchtungen bezüglich eines Austritts Griechenlands aus der Euro-Zone. Der Internationale Währungsfonds und die deutsche Regierung seien nicht mehr bereit, der Regierung in Athen über die bisherigen Zusagen hinaus Kredite zur Verfügung zu stellen, hiess es in den Medien. Auch von konjunktureller Seite habe die Nachrichtenlage auf die Stimmung der Anleger gedrückt, nachdem ein Mitglied der chinesischen Zentralbank gewarnt hatte, dass sich das Wachstum im Reich der Mitte weiter abschwächen könnte, sagten Börsianer. (awp/mc/upd/ps)