EU-Schluss: Nach Konsolidierung im Minus

EU-Schluss: Nach Konsolidierung im Minus

Paris – Neue Sorgen über die Eurozone und die Weltwirtschaft haben die europäischen Börsen zum Wochenstart ins Minus gedrückt. Der EuroStoxx 50 schloss am Montag 0,74 Prozent tiefer bei 2.557,89 Punkten. Am Freitag hatte der Leitindex der Eurozone noch um knapp ein Prozent zugelegt – auf Schlussbasis war es für ihn seit dem Jahrestief Ende Juni um bis zu 25 Prozent nach oben gegangen. Der Cac 40 in Paris gab am Montag um 0,95 Prozent auf 3.497,22 Punkte nach, während der britische FTSE 100 um 0,24 Prozent auf 5.838,84 Punkte sank.

Von Börsianern hiess es, Berichte über Unstimmigkeiten zwischen Frankreich und Deutschland um die europäische Bankenregulierung und die anhaltenden Sorgen über die chinesische Wirtschaft drückten auf die Kurse. Dazu komme das überraschend gesunkene deutsche ifo-Geschäftsklima als Belastungsfaktor. Für die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) war es derweil nicht untypisch, dass die Märkte nach dem am Freitag vollzogenen Verfall an den Terminbörsen eine Konsolidierung einleiteten.

Im Branchenvergleich standen die Aktien aus dem Rohstoffsektor unter Druck: Der Teilindex im Stoxx Europe 600 büsste als zweitgrösster Verlierer in der Sektorübersicht 1,32 Prozent ein. Minenbetreiber gehörten in London zu den grössten Verlierern: Anglo American gaben um 2,61 Prozent nach, was neben dem fallenden Kupferpreis auch mit negativen Analystenstimmen begründet wurde.

ArcelorMittal sackten im EuroStoxx um 2,34 Prozent ab: Händler sprachen von einer anhaltend schlechten Stimmung im Stahlsektor angesichts der negativen Entwicklung bei Eisenerz und der Sorge um eine weltweite Wachstumsabschwächung. Schwächste Branche europaweit war indes der Bausektor mit minus 1,52 Prozent. Die Aktien des Baustoffkonzerns Saint Gobain erlitten mit minus 2,74 Prozent die zweitgrössten Verluste im europäischen Leitindex.

BAE Systems und EADS reagierten mit Verlusten von 1,62 und 2,72 Prozent darauf, dass die Eigeninteressen aus gleich mehreren Ländern die geplante Fusion des deutsch-französischen Luft- und Raumfahrtkonzerns mit dem britischen Rüstungsunternehmen ins Wanken bringen. Die deutsche Bundesregierung hat eine Reihe schwerwiegender Bedenken gegen die geplante Fusion, wie aus einem Bericht des Wirtschaftsministeriums für den Wirtschaftsausschuss des Bundestages hervorgeht. Ähnliches gilt für die Regierungen in Paris und London. Damit bestätigten sich zum Teil vorangegangene Presseberichte.

In Zürich stemmten sich Syngenta mit einem knappen Plus von 0,03 Prozent gegen den etwas schwächelnden Schweizer Markt. Die Aktien des Agrarchemie-Konzerns profitierten damit von angehobenen Umsatzzielen. Die Titel des deutschen Chemie- und Pharmakonzerns Bayer , der ebenfalls in diesem Bereich tätig ist, gehörten derweil mit plus 0,30 Prozent zu den Favoriten der Anleger im EuroStoxx. Mehr als von den Syngenta-Aussagen profitierten sie aber von einer US-Zulassung für das Augenmedikament Eylea. (awp/mc/pg/cs)

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