Paris – Die Sorge über eine politische Blockade in Italien hat Europas Börsen am Dienstag belastet. Keines der politischen Lager konnte in beiden Parlamentskammern des Landes eine ausreichende Mehrheit erringen. «Die Schuldenkrise ist damit zwar noch nicht zurück, die Wahlen belegen aber, dass sie mitnichten bereits gelöst ist», schrieb NordLB-Analyst Christian Lips in einem Kommentar. Auch positive US-Konjunkturdaten konnten die Verluste am Nachmittag nur vorübergehend eindämmen.
Der EuroStoxx 50 fiel um 3,07 Prozent auf 2.570,52 Punkte. Damit beläuft sich das Minus seit Veröffentlichung der ersten Wahlprognosen am Montagnachmittag auf rund viereinhalb Prozent. Der Cac 40 in Paris verlor am Dienstag 2,67 Prozent auf 3.621,92 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 1,34 Prozent auf 6.270,44 Punkte nach unten. In Italien sackte der FTSE MIB deutlich unter die 16.000-Punkte-Marke. Er verlor 4,89 Prozent auf 15.552,20 Punkte.
In der Stoxx-600-Branchenübersicht war der Bankensektor mit einem Abschlag von 3,05 Prozent mit Abstand am schwächsten. Im EuroStoxx verloren italienische Bankenwerte am stärksten: Intesa Sanpaolo sackten als Index-Schlusslicht um rund neun Prozent ab, Unicredit um achteinhalb Prozent.
Favorit im EuroStoxx und nur einer von zwei Titeln im Plus waren CRH mit plus 2,84 Prozent. Nach seiner kürzlich gesenkten Gewinnprognose hatte der irische Baustoffkonzern im vergangenen Jahr etwas besser abgeschnitten als erwartet. Zudem will das Unternehmen die Dividende stabil bei 0,625 Euro je Aktie halten.
Vivendi drehten bis zum Schluss des Haupthandels auf minus 1,76 Prozent. Der Umsatz war 2012 besser als von Analysten erwartet ausgefallen. Der Gewinn des französischen Medienkonzerns war allerdings wegen Problemen im Telekom- und Fernsehgeschäft sowie wegen eines verlorenen Gerichtsprozesses in den USA eingebrochen. (awp/mc/pg)