EU-Schluss: Schwächer – Banken im Aufwind

Paris – Europas Börsen haben am Montag in einem nachrichtenarmen Umfeld nachgegeben. Der EuroStoxx 50 schloss 0,51 Prozent tiefer bei 2.695,56 Punkten, nachdem der Leitindex der Eurozone in der Vorwoche an den ersten drei Handelstagen dieses Jahres fast drei Prozent gewonnen hatte. In Paris sank der Cac 40 am Ende um 0,68 Prozent auf 3.704,64 Zähler, und der britische FTSE 100 ging zu Wochenauftakt 0,41 Prozent tiefer bei 6.064,58 Punkten über die Ziellinie.

Nach der starken Marktentwicklung in den ersten Handelstagen des Jahres setzten die Anleger nun auf Gewinnmitnahmen, sagte Händlerin Anita Paluch von Gekko Global Markets und verwies auf eine leere Tagesagenda an Konjunkturdaten, so dass es von dieser Seite keine neuen Impulse gegeben habe. Börsianer verwiesen zudem darauf, dass auch die US-Börsen schwach in den Handel gestartet seien. «Auch auf der anderen Seite des Atlantiks scheinen Anleger zunächst den morgigen Start der US-amerikanischen Berichtssaison abwarten zu wollen», sagte Gregor Kuhn vom Broker IG.

Bankentitel zeigten sich überwiegend sehr fest: Ihr Sektorindex rückte in der Branchenwertung um rund ein Prozent vor. Banken bekommen weltweit vier Jahre mehr Zeit für den Aufbau billionenschwerer Liquiditätsreserven, mit denen sie in einer nächsten Bankenkrise eine Pleite vermeiden können. Zahlreiche Aktien von Kreditinstituten versammelten sich im Zuge dessen an der Spitze des EuroStoxx, angeführt von den Titeln der Deutschen Bank mit plus 2,83 Prozent. Societe Generale folgten mit einem Aufschlag von 2,73 Prozent, und im «Footsie» waren Barclays mit 3,79 Prozent Plus mit grossem Abstand der Spitzenreiter.

Schlusslicht im Branchentableau war dagegen der Index der Versorger mit Einbussen von mehr als eineinhalb Prozent. Analysten der Deutschen Bank sprachen in einer Studie davon, dass kontinentaleuropäische Energiekonzerne nach einem schwachen Jahr 2012 das Schlimmste noch vor sich hätten. GDF Suez, RWE und Enel verloren im EuroStoxx zwischen 1,69 und 3,03 Prozent.

Zu den am wenigsten gefragten Werten im Leitindex der Eurozone zählten ausserdem die Papiere von ASML, die in Amsterdam um rund zwei Prozent nachgaben. Commerzbank-Analyst Thomas Becker hatte zwar das Kursziel für die Papiere auf 40,00 Euro angehoben, hält die Kursrally seit den Resultaten zum dritten Quartal aber für übertrieben.

KPN zeigten sich dort nach einer Hochstufung durch die Citigroup im Gegenzug sehr fest: Die Titel des Telekom-Konzerns rückten um fast sechs Prozent vor und erreichten so ihren höchsten Stand seit Mitte Dezember. In Paris verteuerten sich PSA Peugeot Citroen nach Spekulationen über den möglichen Verkauf einer Beteiligung am Automobilzulieferer Faurecia sehr deutlich um 5,62 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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