EU-Schluss: Sehr schwach – Euro-Schuldenkrise und Gipfel-Skepsis

EU-Schluss: Sehr schwach – Euro-Schuldenkrise und Gipfel-Skepsis

Paris – Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag wegen anhaltender Befürchtungen über die Schuldenkrise ihre Abwärtsbewegung beschleunigt fortgesetzt. Der Leitindex EuroStoxx 50 verlor zum Sitzungsende 2,57 Prozent auf 2.130,71 Punkte, nachdem er bereits am Donnerstag und Freitag nachgegeben hatte. Für den Cac 40 in Paris ging es um 2,24 Prozent auf 3.021,64 Punkte bergab und der Londoner FTSE 100 büsste 1,14 Prozent auf 5.450,65 Punkte ein.

Bislang seien Fortschritte mit Blick auf die Eurozone ausgeblieben und die Hoffnungen auf den bevorstehenden EU-Gipfel schwänden zusehends, hiess es im Handel. Die Märkte preisten nun langsam eine Enttäuschung ein. Der havarierende Bankensektor Spaniens, ein Rundumschlag von Moodys gegen 15 Grossbanken, keine neue geldpolitische Lockerung der US-Notenbank Fed und überwiegend mehr als mässige Konjunkturdaten aus den USA, China und der Euro-Zone hätten sich als schwere Hypothek erwiesen, sagte Marktexperte Gregor Kuhn von IG Markets.

Sämtliche Branchenindizes im Stoxx Europe 600 mussten Verluste hinnehmen. Besonders hart traf es den Finanzsektor. Die Branchenindizes für die Banken und Versicherer büssten am Ende der europäischen Branchenübersicht 3,02 respektive 2,37 Prozent ein. Italiens drittgrösstes Bankhaus Monte dei Paschi könnte Medienberichten zufolge als erstes Institut des Landes in der Schuldenkrise staatliche Hilfe in Anspruch nehmen, was die Aktien um 3,57 Prozent sinken liess. Die Credit Suisse will nach der Kritik der Schweizerischen Nationalbank an der geringen Eigenkapitaldecke laut einem Pressebericht eine für 2013 geplante, milliardenschwere Wandelanleihe vorziehen. Die Titel verloren 2,73 Prozent an Wert.

Als bester Sektor hielten sich die Aktien von Transport- und Reiseunternehmen mit einem Minus von 0,15 Prozent vergleichsweise gut. Der Stoxx Europe 600 Food & Beverage zeigte sich mit minus 0,52 Prozent ebenfalls recht stabil. Hier half, dass der weltgrösste Brauereikonzern AB Inbev an der Komplettübernahme des Brauers Grupo Modelo («Corona») interessiert ist und entsprechende Gespräche führt. Der Ausgang sei aber ungewiss, hiess es seitens AB Inbev. Die Aktien kletterten um 2,01 Prozent und nahmen damit den Spitzenplatz im EuroStoxx ein. (awp/mc/upd/ps)

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