EU-Schluss: Überwiegend kaum verändert
Paris – Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag im insgesamt ruhigen Handel uneinheitlich, aber nur geringfügig verändert geschlossen. Der EuroStoxx 50 beendete den Handel mit plus 0,05 Prozent bei 2.616,65 Punkten. In Paris gewann der Cac 40 0,18 Prozent auf 3.667,04 Punkte, während der Londoner FTSE 100 um 0,16 Prozent auf 6.318,19 Punkte nachgab. Die Umsätze blieben relativ moderat, da in den USA die Märkte wegen eines Feiertags geschlossen blieben. Nur moderat drückte es auf die Stimmung an den Börsen Europas, dass EZB-Chef Mario Draghi von einer wirtschaftlichen Schwäche zu Jahresanfang ausgeht und auch im weiteren Verlauf des Jahres nur mit einer «sehr graduellen» Erholung rechnet.
Branchenseitig legten vor allem Versorgeraktien zu. Im Stoxx Europe 600 stieg der entsprechende Subindex um 0,66 Prozent. Dagegen sank der Index der Rohstofftitel als Schlusslicht im 19 Sektoren umfassenden Stoxx Europe 600 um 1,08 Prozent.
Unter den Einzelwerten verloren die Telefonica-Titel im EuroStoxx 1,06 Prozent, nachdem der Telekomkonzern mitgeteilt hatte, dass der Vorsteuergewinn durch die Abschwächung des Bolivar 2012 mit 438 Millionen Euro belastet worden sei. Zudem sackte der Wert der Vermögenswerte in Venezuela um eine Milliarde Euro ab.
Vodafone büssten in London 0,60 Prozent ein. Kreisen zufolge könnten die Briten bereits in der nächsten Woche mit Kabel Deutschland über dessen Übernahme sprechen. Der britische Mobilfunkriese wolle vor dem Beginn von Verhandlungen noch die Vorlage der Quartalszahlen des Kabelnetzbetreibers am 20. Februar abwarten, hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person berichtet. Weder Vodafone noch Kabel Deutschland hatten einen Kommentar abgeben wollen.
Die Aktien von IAG büssten 1,62 Prozent ein. Bei der zur Fluggesellschaft gehörenden Iberia begann an diesem Montag die grösste Streikwelle in der Geschichte des Unternehmens. Mehr als 1.200 Flüge wurden bis Freitag gestrichen. Die Gewerkschaften hatten die Beschäftigten des Boden- und Kabinenpersonals von Iberia aufgerufen, aus Protest gegen einen Sanierungsplan bis einschliesslich Freitag die Arbeit niederzulegen.
Bei TNT Express sorgten rote Quartalszahlen und ein verhaltener Ausblick nur am Morgen für Verluste. Mit plus 4,27 Prozent gingen die Aktien als Spitzenwert im Amsterdam-Exchanges-Index (AEX) aus dem Tag. Der Logistikkonzern, dessen Übernahme durch den US-Konkurrenten United Parcel Service (UPS) an wettbewerbsrechtlichen Bedenken der EU gescheitert war, will seine Kosten senken. Dabei wird auch an eine Trennung von Geschäftsteilen in Brasilien und China gedacht.
Für die Aktien des Brauereikonzerns Carlsberg ging es nach enttäuschenden Zahlen und der Streichung des mittelfristigen Gewinnziels um knapp sechs Prozent bergab. (awp/mc/upd/ps)