Paris – Europas wichtigste Börsen haben am Freitag nachgegeben. Der EuroStoxx 50 ging mit minus 0,72 Prozent bei 2.469,09 Punkten aus dem Handel. Auf Wochensicht verlor der Leitindex der Eurozone fast zweieinhalb Prozent. In Paris fiel der Cac 40 am Freitag um 0,72 Prozent auf 3.389,08 Punkte, und in London stand der FTSE 100 0,62 Prozent tiefer bei 5.793,32 Punkten.
Sorgen um die Konjunktur sowie um die Krisenländer Südeuropas überwogen an sich positive Nachrichten. Selbst der unerwartete Anstieg des Konsumklimas in den USA sowie der Industrieproduktion im Euroraum hellten die Stimmung der Anleger nur kurzzeitig auf. Der Internationale Währungsfonds hatte im Wochenverlauf mehrfach vor den Risiken einer globalen Konjunkturabkühlung sowie eines Kollaps` des Weltfinanzsystems aufgrund des zögerlichen Handels der Politiker gewarnt. Zudem fiel das Volumen neuer Kredite in China geringer aus als erwartet.
Mit Blick auf die Branchenindizes legten Technologie-Werte und die Aktien von Lebensmittel- sowie Getränkeherstellern am stärksten zu. Auch der Versicherungssektor gehörte nach einer optimistischen Sektorbeurteilung der Deutsche Bank zu den wenigen Gewinnern, während es für den Telekom-Subindex am deutlichsten nach unten ging.
Zu den gefragten Werten im Eurostoxx zählten die Aktien der Munich Re , Assicurazioni Generali und Axa , die zwischen 0,08 und 0,69 Prozent hinzugewannen.
Deutsche Telekom büssten 2,09 Prozent ein. Der japanische Konzern Softbank will sich an Branchenkonsolidierung im US-Mobilfunkmarkt beteiligen und könnte auch für MetroPCS bieten. Das drücke bei den T-Aktien auf die Stimmung, da sich die Telekom-Tochter T-Mobile USA als Nummer vier der Branche gerade durch die geplante Fusion mit dem kleineren Anbieter MetroPCS verstärken wolle. Noch deutlicher ging es im Eurostoxx nur für Carrefour nach unten, die 2,11 Prozent nachgaben.
Im Cac40 zählten die Aktien von STMicroelectronics mit plus 6,42 Prozent zu den Favoriten. Europas grösster Halbleiterhersteller erwägt laut Kreisen seine Aufspaltung. Dabei könnte sich das Unternehmen von seinem strauchelnden Geschäft mit Mobilfunkchips trennen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg und beruft sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der südkoreanische Samsung-Konzern komme als möglicher Interessent in Frage. STMicro wies den Bericht am Nachmittag allerdings zurück.
Anteile des niederländischen Lacke- und Farbenherstellers Akzo Nobel sackten in Amsterdam mehr als sechs Prozent ab, nachdem bekannt wurde, dass Vorstandschef Ton Büchner seine Auszeit wegen Erschöpfung verlängern werde./ (awp/mc/pg)