London – Mit negativen Vorgaben aus Übersee sind die europäischen Aktienmärkte am zweiten Tag des EU-Gipfels teils mit Verlusten gestartet. Nach drei Tagen mit Verlusten gab der EuroStoxx 50 am Freitag zunächst nach, drehte aber im frühen Handel schnell mit 0,33 Prozent bei 2.295,68 Punkte ins Plus. In Paris sank der CAC 40 um 0,15 Prozent auf 3.090,89 Punkte. Der britische FTSE 100 verlor 0,09 Prozent auf 5.478,95 Punkte.
In der Nacht hatten die 17 Euroländer und sechs weitere EU-Mitgliedsstaaten der von Deutschland und Frankreich vorgeschlagenen Schuldenbremse zugestimmt. Mehr als das sei realistischerweise nicht zu erwarten gewesen, sagte ein Analyst. Allerdings blieben noch einige Fragen offen.
Vor diesem Hintergrund standen vor allem Finanztitel im frühen Handel im Blickpunkt, zumal die Europäische Bankenaufsicht (EBA) am Vorabend nach Börsenschluss das Ergebnis des jüngsten Stresstests veröffentlicht hatte. Demnach brauchen die europäischen Banken zusätzliches Kapital in Höhe von 115 Milliarden Euro – etwa neun Milliarden mehr, als von Experten erwartet. Dafür sind nach ihrer Darstellung vor allem deutsche Banken verantwortlich.
Unter Druck gerieten an den europäischen Aktienmärkten aber vor allem französische Bankentitel. Societe Generale verloren 1,57 Prozent, BNP Paribas drehten nach schwachem Start ins Plus. In Paris rutschten zudem Credit Agricole um 2,48 Prozent ab. Händler verwiesen auf eine Studie der US-Ratingagentur Moody’s, in der alle drei Banken abgestuft wurden. (awp/mc/pg)