EU-Eröffnung: Knappes Minus – Irland-Abstufung
London – Angesichts einer Abstufung der Kreditwürdigkeit Irlands und durchwachsener Vorgaben aus Übersee haben die europäischen Aktienmärkte am Freitag keine klare Richtung gefunden und mehrheitlich Verluste verzeichnet. Der EuroStoxx 50 konnte seine Anfangsgewinne nicht halten und gab zuletzt um 0,08 Prozent auf 2.915,39 Punkte nach. Der Cac 40 in Paris verlor 0,11 Prozent auf 3.966,13 Punkte. Lediglich für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,24 Prozent auf 5.978,03 Punkte hoch.
Die Ratingagentur Moody’s hatte die Bonität Irlands um zwei Noten gesenkt. Börsianer verwiesen zudem auf Sorgen um die Inflation in China, die bereits die asiatischen Börsen belastet hatten. Am Nachmittag könnten neben den Zahlen der Bank of America noch zahlreiche US-Konjunkturdaten dem Markt eine klarere Richtung geben.
Auch in Europa standen Quartalsbilanzen im Fokus. Freundlich aufgenommene Nestlé-Zahlen bescherten dem Stoxx Europe 600 Food & Beverage als zweitbestem europäischem Sektorindex Gewinne von 0,57 Prozent. Bereits am Vortag hatte das Branchenbarometer von guten Geschäftsergebnissen von Danone profitiert. Dagegen lagen die Indizes für Banken und Versicherungen am Ende des Branchenüberblicks.
Die Titel des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé , der mit einem organischen Umsatzplus von 6,4 Prozent im ersten Quartal operativ weiter auf Wachstumskurs ist, stiegen um 1,50 Prozent auf 54,05 Franken.
Dagegen büssten die Aktien von Carrefour 1,37 Prozent auf 30,61 Euro ein, obwohl der französische Einzelhandelskonzern seinen Umsatz ebenfalls gesteigert hatte. Händlern zufolge fiel er aber lediglich wie erwartet aus. Ein guter Start in die Anbausaison bescherte dem Saatgut- und Pflanzenschutzmittel-Hersteller Syngenta ein kräftiges Umsatzwachstum und den Aktien ein Plus von 1,22 Prozent auf 306,30 Franken. (awp/mc/ps)