EU-Schluss: Anleger halten sich zurück

EU-Schluss: Anleger halten sich zurück

London – Europas wichtigste Aktienmärkte sind zum Wochenstart nicht so recht vom Fleck gekommen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging am Montag mit 4188,31 Punkten 0,01 Prozent tiefer aus dem Handel. Für den französischen Cac-40-Index ging es um 0,31 Prozent auf 6712,87 Zähler abwärts, während der Londoner FTSE 100 um 0,25 Prozent auf 7222,82 Punkte stieg.

Die Sorgen um hohe Verbraucherpreise und den Folgen eine «Lieferkettenkrise» blieben zu Beginn einer mit Unternehmenszahlen vollgepackten Woche in den Köpfen der Anleger präsent, hiess es am Markt. Trotz der durch die Lieferengpässe und höhere Energiekosten ausgelösten Inflationsrisiken zeigten sich die Börsen aber recht stabil. Anleger positionierten sich Börsianern zufolge auch vorsichtig vor dem Zinsentscheid der EZB am Donnerstag.

Zu einer wichtigen Stütze für den EuroStoxx wurden die Autowerte angeführt von der Volkswagen -Aktie. In diesem Sektor bessert sich derzeit wieder die zuletzt schwer von der Halbleiterknappheit getrübte Stimmung, der Branchenindex Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts erholte sich letztlich als Branchenspitzenreiter um 2,3 Prozent.

Der Autowerte-Index übertrumpfte damit noch den um 1,8 Prozent höheren Index der Minenwerte , der getrieben war von steigenden Rohstoffpreisen. Dank der Ölpreise auf Mehrjahreshochs rückte ausserdem der Index der Öl- und Gas-Aktien um gut ein Prozent vor.

Unter den Einzelwerten stand die Finanzbranche mit Nachrichten im Blickfeld. Die Aktien von HSBC legten um 1,9 Prozent zu, nachdem die britische Grossbank im dritten Quartal weiter von einer deutlich besseren Lage bei faulen Krediten profitiert hatte. Mit ihrem Vorsteuergewinn schnitt HSBC deutlich besser ab, als Experten erwartet hatten. Die Bank will zudem eine Milliardensumme in den Rückkauf eigener Aktien stecken.

Derweil ist Italiens Regierung mit dem Verkauf der Krisenbank Banca Monte dei Paschi (BMPS) an die Grossbank Unicredit gescheitert. Trotz Bemühungen beider Seiten würden die Verhandlungen nicht fortgeführt, hiess es. An der Börse ging es für die Aktien jeweils abwärts. Die Unicredit-Titel verloren 1,7 Prozent und BMPS 2,4 Prozent.

Der britische FTSE wurde gestützt von den Aktien der Ölriesen Shell und BP, die dank des hohen Ölpreises Anstiege von bis zu 1,7 Prozent für sich verbuchten. Kursgewinne in Höhe von bis zu 2,8 Prozent bei Anglo American, Antofagasta und Rio Tinto wurden dort ähnlich begründet – und zwar mit dem anziehenden Kupferpreis.

Dagegen fielen die Papiere von Novartis in Zürich um 0,7 Prozent. Der Pharmakonzern verfehlte in einer Phase-III-Studie zur Behandlung von Lungenkrebs im Frühstadium die gesteckten Ziele. In der Studie namens Canopy-1 wurde weder beim Gesamtüberleben (OS) noch beim progressionsfreien Überleben (PFS) eine statistisch signifikante Verbesserung erzielt. (awp/mc/hfu)


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