EU-Schluss: Deutlich tiefer – US-Arbeitsmarktdaten belasten
London – Die wichtigsten europäischen Aktienindizes sind am Freitag belastet von einem enttäuschend ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht deutlich tiefer aus dem Handel gegangen. Der EuroStoxx 50 verlor 1,91 Prozent auf 2.790,09 Punkte. Auf Wochensicht lag das Minus sogar bei knapp drei Prozent. Der CAC 40 büßte in Paris am Freitag 1,67 Prozent auf 3.913,55 Punkte ein. Der FTSE 100 sank in London um 1,06 Prozent auf 5.990,58 Punkte und veränderte sich damit im Vergleich zur Vorwoche kaum.
Die Beschäftigung war im Juni in den USA wesentlich schwächer gestiegen als erwartet. Im Monatsvergleich war die Zahl ausserhalb der Landwirtschaft um nur 18.000 geklettert. Volkswirte hatten mit einem viel stärkeren Zuwachs um 104.000 Stellen gerechnet. Darüber hinaus wurde der Beschäftigungsaufbau für die beiden Vormonate deutlich nach unten korrigiert. Zudem hatten überraschend die Stundenlöhne stagniert, für die ein Anstieg um 0,2 Prozent erwartet worden war.
Trotz der negativen Grundstimmung konnten einige Branchenindizes Gewinne ausweisen, am besten schnitten die als defensiv eingestuften Gesundheitsdienstleister ab. Am unteren Tabellen-Ende fanden sich Bankwerte ein. Unicredit rutschten mit einem Abschlag von 7,85 Prozent auf 1,230 Euro auf den letzten Platz im EuroStoxx 50 ab. Börsianer verwiesen auf Spekulationen über eine mögliche Kapitalerhöhung. Bester Wert im EuroStoxx waren die Titel der Deutschen Börse mit plus 0,84 Prozent auf 54,960 Euro. Sie profitierten weiterhin davon, dass die Aktionäre der NYSE Euronext am Donnerstag für eine Fusion mit den Frankfurtern gestimmt haben. Die NYSE-Aktie legte in Paris 1,00 Prozent auf 24,79 Euro zu.
Im FTSE 100 rutschten British Sky Broadcasting (BSkyB) mit einem Abschlag von 7,64 Prozent auf 811,75 Pence auf den letzten Platz ab. Die britische Regierung benötigt eigenen Angaben zufolge noch etwas Zeit, um das Übernahmebegehren der vom australischen Medienmogul Rupert Murdoch geleiteten News Corp für BSkyB zu beurteilen.
Im CAC 40 legten Pinault-Printemps-Redoute (PPR) als bester Indexwert und einer der ganz wenigen Gewinner um 0,64 Prozent auf 126,55 Euro zu. Börsianer begründeten dies mit Spekulationen um Übernahmeinteresse an der Sparte Redcats des Luxusgüterkonzerns.
In Zürich sanken Roche um etwas mehr als ein Prozent, nachdem der Pharmasektor von der Citigroup abgestuft worden war. (awp/mc/upd/ps)