EU-Schluss: Etwas leichter – Warten auf US-Berichtssaison

EU-Schluss: Etwas leichter – Warten auf US-Berichtssaison

London – Die wichtigsten europäischen Aktienindizes sind am Montag, belastet von Sorgen um die hohen Rohstoffpreise, etwas leichter aus dem Handel gegangen. Mit Spannung warteten die Marktteilnehmer auf den Start der US-Berichtssaison, die traditionell an diesem Abend von Alcoa eingeleitet werde, sagten Börsianer.

Der EuroStoxx 50 fiel um 0,34 Prozent auf 2.974,58 Punkte. In Paris ging es für den Cac 40 um 0,57 Prozent auf 4.038,70 Punkte nach unten. Der Londoner FTSE 100 hielt sich dank starker Rohstofftitel mit minus 0,04 Prozent auf 6.053,44 Punkte etwas besser.

Unternehmensseitig stand der australisch-britische Rohstoffkonzern BHP Billiton mit angeblichen Übernahmeplänen im Fokus. Der Konzern verhandele mit dem Ölkonzern Royal Dutch Shell über den Verkauf dessen 24-Prozent-Anteils an Woodside Petroleum, hatte die «Sunday Times» berichtet. Dies sei der erste Schritt auf dem Weg zu einer kompletten Übernahme des in Australien notierten weltweit grössten Produzenten von Flüssigerdgas. Die Bewertung von Woodside liege dabei bei etwa 49 Milliarden US-Dollar. Die BHP-Aktien gewannen trotz eines Dementis des Konzerns als ein Favorit der Anleger in London 1,78 Prozent auf 2.637,45 Pence.

Mit Abstand schwächster Branchenindex war der Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts. Nach Ansicht eines Börsianers färbte eine Abstufung von Daimler durch Credit Suisse auf den kompletten Sektor negativ ab. Ein weiterer Händler verwies auf die jüngsten Absatzdaten aus China als Belastungsfaktor. Dort war der Autoabsatz im März zwar gestiegen, das Wachstum hatte aber deutlich an Schwung verloren. Die Titel des Stuttgarter Autobauers verloren 2,67 Prozent und waren damit zweitschwächster Wert im EuroStoxx 50. Die Aktien von Konkurrent BMW büssten ebenfalls deutlich ein, und in Paris verloren Renault und PSA Peugeot Citroen ebenfalls jeweils mehr als zwei Prozent.

Für die Titel von Electricite de France (EdF) ging es indes an der Spitze des Cac 40 um 1,99 Prozent auf 27,925 Euro hoch. Von dem französischen Energieversorger war bereits am Freitagnachmittag bekannt geworden, dass er seine Erneuerbare-Energien-Tochter EdF Energies Nouvelles (ENN) komplett übernehmen will. ENN, die zuvor deshalb vom Handel ausgesetzt gewesen waren, sprangen um 9,74 Prozent auf 40,210 Euro nach oben.

In London setzten sich die Titel von Barclays und Royal Bank of Scotland (RBS) an die Spitze des FTSE 100. Laut Händlern halfen hier Aussagen der Independent Commission on Banking (ICB), denen zufolge beide Banken keine weiteren Unternehmensteile verkaufen müssten.

In Zürich gaben Meyer Burger 0,24 Prozent auf 41,40 Franken ab. Der Solarsystem- und Produktionsanlagen-Hersteller will den deutschen Konkurrenten Roth & Rau für gut 350 Millionen Euro übernehmen. Den Kaufpreis will das schweizerische Unternehmen weitgehend mit Barmitteln und einem Bankkredit finanzieren. (awp/mc/ps)

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