EU-Schluss: EuroStoxx 50 legt zu
Paris – Die Hoffnung auf ein stärkeres Engagement Chinas im Kampf gegen die europäische Schuldenkrise hat dem EuroStoxx 50 am Mittwoch nur ein minimales Plus beschert. Spekulationen über eine Aussetzung der Hilfszahlungen für das hoch verschuldete Griechenland verhinderten höhere Gewinne, sagten Börsianer. Zum Handelsschluss rückte der europäische Leitindex um 0,23 Prozent auf 2.493,96 Punkte vor.
In Paris legte der CAC-40-Index um 0,44 Prozent zu auf 3.390,35 Punkte. Der britische FTSE 100 aber verlor 0,13 Prozent auf 5.892,16 Punkte.
Gestützt hatten laut Marktteilnehmern Aussagen des chinesischen Notenbankchefs Zhou Xiaochuan, der ein anhaltendes finanzielles Engagement in Europa signalisiert hatte. Bereits am Vortag hatte Regierungschef Wen Jiabao «eine größere Beteiligung» am Euro-Rettungsschirm erwogen. Die Devisenexperten der Commerzbank halten die positive Marktreaktion aber für übertrieben, denn es bestehe überhaupt nicht die Gefahr, dass EFSF-Anleihen nicht genügend Käufer finden könnten – mit oder ohne Chinas Hilfe.
Griechenlands Regierung sieht indes eine schwindende Unterstützung der Euroländer. «In der Eurozone gibt es manche, die uns nicht mehr haben wollen», sagte der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos dem griechischen Staatspräsidenten Karolos Papoulias laut offiziellen Angaben. «Das Land befindet sich auf Messers Schneide.» Zum Stand der Verhandlungen über das neue 130-Milliarden-Hilfsprogramm für das pleitebedrohte Land sagte Venizelos, der Abschluss sei «sehr schwierig geworden».
Im Branchenvergleich rangierten die Bankenwerte gleichwohl mit einem Plus des Sektorindex Stoxx Europe 600 Banks von 1,74 Prozent ganz oben im Kurstableau. So profitierten die BNP-Paribas-Titel von besser als befürchtet ausgefallenen Geschäftszahlen und standen mit plus 4,09 Prozent auf 34,885 Euro an der EuroStoxx-Spitze. Zudem sei der Beginn des Jahres angesichts sich stabilisierender Märkte gut gelaufen, sagte der seit Dezember amtierende Vorstandschef Jean-Laurent Bonnafe. Im Kielwasser von BNP legten auch Societe Generale um 2,19 Prozent überdurchschnittlich zu.
Die Danone-Anteilsscheine verbesserten sich um 1,87 Prozent auf 49,91 Euro. Der französische Nahrungsmittelhersteller hatte im vergangenen Jahr dank hoher Nachfrage für Babynahrung und Wasser mehr verdient.
Als schwächster Wert in Paris aber sackten die Titel von PSA Peugeot Citroen um 6,98 Prozent ab auf 14,06 Euro. Das schwierige Geschäft in Europa hatte tiefe Spuren in der Bilanz des Autoherstellers hinterlassen.
Eine hohe Nachfrage in den Wachstumsmärkten hatte die Geschäfte des Brauereikonzerns Heineken 2011 kräftig angetrieben. Daraufhin sprangen die Aktien in Amsterdam um 3,67 Prozent an. (awp/mc/upd/ps)