EU-Schluss: Fest nach US-Arbeitsmarktdaten
London – Nach drei Handelstagen mit überwiegend sehr kräftigen Verlusten haben die wichtigsten europäischen Aktienmärkte am Mittwoch wieder zugelegt. Positive Impulse kamen vor allem aus den USA: Dort war im Oktober die Beschäftigtenzahl im Privatsektor stärker als erwartet gestiegen. Dies gab dann auch den US-Börsen spürbar Auftrieb. Die Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed sowie begleitende geldmarktpolitische Äusserungen kamen hingegen erst direkt zum europäischen Börsenschluss an die Märkte.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss mit plus 1,42 Prozent bei 2.291,89 Punkten. Am späten Vormittag noch hatte er zeitweise in die Verlustzone gedreht, nachdem erste Gerüchte über eine Verschiebung einer Anleiheplatzierung für Irland-Hilfen durch den Euro-Rettungsfonds in die Märkte gelangt waren. Der Cac 40 stieg in Paris um 1,38 Prozent auf 3.110,59 Punkte. In London rückte der FTSE 100 um 1,15 Prozent auf 5.484,10 Punkte vor. Die gefragtesten Branchen in Europa waren der Autosektor und der Rohstoffsektor. Die einzigen Branchen
Der Bankensektor gewann unterdurchschnittliche 0,88 Prozent. Die Aktien einiger europäischer Finanzinstitute drehten wegen der Verschiebung der Anleiheplatzierung für die Irland-Hilfe nach frühen, teils kräftigen Erholungsversuchen wieder ins Minus: BBVA gaben als schwächster Wert im EuroStoxx 50 um 2,14 Prozent nach und Banco Santander verloren 1,34 Prozent. Unicredit dagegen legten an der Index-Spitze um 7,34 Prozent zu, gefolgt von ING und Intesa SanPaolo , die jeweils um etwas mehr als fünf Prozent stiegen. Die Aktien von Societe Generale , die in den vorangegangenen zwei Tagen grösster Verlierer gewesen waren, gaben um weitere 0,42 Prozent auf 17,60 Euro nach und büssten damit seit vergangenen Freitag ein Viertel an Wert ein.
In London kamen die Aktien von Lloyds schwer unter Druck und sackten um 4,43 Prozent auf 30,149 Britische Pence ab. Der erst seit März amtierende Vorstandschef der britischen Grossbank, Antonio Horta-Osorio, kann wegen einer Krankheit einige Wochen nicht arbeiten. Die Papiere von Next lagen nach gut aufgenommenen Zahlen des Modeunternehmens im Spitzenfeld des Londoner Leitindex, wo sie um etwas mehr als sechs Prozent zulegten. (awp/mc/pg)