EU-Schluss: Fest – weiter lockere Geldpolitik gibt Auftrieb

Paris – Europas Börsen haben am Donnerstag kräftig zugelegt und damit ihren guten Lauf seit Anfang Juli fortgesetzt. Auftrieb kam von den geldpolitischen Äusserungen der Zentralbanken diesseits und jenseits des Atlantiks sowie von starken US-Konjunkturdaten.

Der EuroStoxx 50 schloss mit plus 1,46 Prozent bei 2.808,64 Punkten knapp unter seinem kurz vor erreichten Tageshoch. Dies war der höchste Schlussstand seit Ende Mai. Die vier Wochen im Juli hatte der Leitindex der Eurozone bereits mit dem grössten Plus seit 13 Monaten beendet. Der Cac 40 in Paris stieg am Donnerstag um 1,25 Prozent auf 4.042,73 Punkte. Der Londoner FTSE 100 beendete den Handel mit plus 0,92 Prozent bei 6.681,98 Punkten auf Tageshoch und zudem ebenfalls auf dem höchsten Stand seit acht Wochen.

«Dass die Zentralbanken in Europa den Status quo aufrecht erhalten und ihre lockere Geldpolitik unverändert beibehalten, hat die Märkte an diesem Tag gestärkt», sagte Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets. Einen weiteren positiven Impuls habe es dann am Nachmittag noch durch die starken ISM-Daten zur Stimmung in der US-Industrie gegeben.

Im Branchenvergleich wurden der Rohstoff- und der Bankensektor favorisiert. Für den Index der Aktien aus der Bergbaubranche ging es um 2,73 Prozent nach oben. Der Bankensektor stieg im Stoxx Europe 600 legte dagegen als Schlusslicht nur um 0,14 Prozent zu.

Die Aktien der Societe Generale eroberten mit einem Plus von etwas mehr als zehn Prozent die EuroStoxx-Spitze, nachdem die französische Bank mit ihrem Quartalsgewinn positiv überrascht hatte. Zudem kommt die Bank beim Abbau von Risiken und dem Aufbau von Kapital gut voran. Der britische Konkurrent Lloyds Banking Group schnitt ebenfalls besser als erwartet ab und setzte sich mit einem Kursgewinn von 8,08 Prozent auf 73,80 Pence an die Spitze des FTSE 100. Bei 74,92 Pence erreichte sie den höchsten Stand seit Oktober 2010 Jahren. Llodys stellte auch die Rückkehr zu Dividendenzahlungen in Aussicht und erleichtert damit dem Staat den für Herbst angekündigten Anfang vom Ausstieg.

Die Anteilsscheine der Royal Bank of Scotland (RBS) stiegen um fünf Prozent. Die britische Grossbank legt an diesem Freitag ihren Quartalsbericht vor. Zudem zeichnet sich laut der «Financial Times» eine Lösung bei der Suche nach einem neuen Vorstandschef ab. Der bisherige Chef des Privatkundengeschäfts, Ross McEwan sei Favorit für die Nachfolge des scheidenden Stephen Hester, berichtete die Wirtschaftszeitung.

Für die Papiere von GDF Suez ging es im EuroStoxx um 5,36 Prozent hoch. Der französische Versorger hatte im ersten Halbjahr bei steigenden Umsätzen zwar einen Gewinnrückgang erlitten, ist nun aber noch etwas optimistischer als bisher für das Gesamtjahr. Bessere Geschäfte im zweiten Halbjahr erwartet auch Konkurrent Eni nach einem Gewinneinbruch im zweiten Quartal. Die Aktien legten daraufhin um 3,25 Prozent zu.

Sehr schwach zeigten sich dagegen im starken Marktumfeld die Titel des Stahlherstellers ArcelorMittal mit minus 3,68 Prozent. ArcelorMittal hatte erneut einen Quartalsverlust verbucht und senkte den Jahresausblick. Die Papiere von Sanofi verloren als Schlusslicht im Euro-Leitindex 4,14 Prozent, während in London die des Konkurrenten AstraZeneca mit minus 0,03 Prozent nahezu unverändert schlossen. Den beiden Pharmakonzernen hatte die Konkurrenz durch billigere Nachahmerpillen die Gewinne verhagelt. Die Shell-Aktien sackten nach enttäuschenden Quartalszahlen um mehr als 4 Prozent ab. (awp/mc/pg)

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