EU-Schluss: Fester – Antrieb nach US-Aussagen
London – Nach dem Kurssturz der vergangenen drei Tage haben die europäischen Börsen am Mittwoch zur Erholung angesetzt. Auftrieb kam neben positiven Konjunkturdaten aus China vor allem aus den USA. US-Notenbankchef Ben Bernanke hatte vor dem US-Kongress erneute Käufe von Staatsanleihen zur Stützung der Konjunktur nicht ausgeschlossen. Dagegen ignorierte der Markt die Abstufung der Kreditwürdigkeit Irlands auf «Ramsch»-Niveau.
Der EuroStoxx 50 schloss daraufhin um 0,80 Prozent höher bei 2.715,05 Punkten. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,64 Prozent auf 5.906,43 Punkte hoch. Selbst der CAC 40 in Paris stieg ungeachtet schwacher Unternehmenszahlen aus Frankreich um 0,51 Prozent auf 3.793,27 Punkte.
Bernanke, der zum US-Börsenstart vor den beiden Häusern des US-Kongresses über die Geldpolitik der Vereinigten Staaten referierte, sagte: «Die derzeitige wirtschaftliche Schwäche könnte länger dauern als erwartet und Deflations-Risiken wieder zurückkommen.» Die Notenbank sei bereit, in einem solchen Fall erneut zu reagieren. Bisher wurden zwei Anleihekaufprogramme durchgeführt. Das jüngste in Höhe von 600 Milliarden Dollar war im Juni ausgelaufen. Zudem reagierten die Anleger positiv darauf, dass in China, der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt, die Gefahr einer «harten Landung» der Wirtschaft gebannt zu sein scheint. Trotz der Bremsmanöver im Kampf gegen die hohe Inflation hatte sich das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal weniger als erwartet verlangsamt. (awp/mc/ps)