London – Die wichtigsten europäischen Aktienindizes sind am Mittwoch, gestützt von einer weltweit positiven Börsenstimmung, freundlich aus dem Handel gegangen. Nach den Verlusten vom Vortag konnte die Wall Street zuletzt wieder zulegen. Auch in Tokio hatte es am Morgen Kursgewinne gegeben.
Der EuroStoxx 50 stieg um 0,60 Prozent auf 2.949,99 Punkte. In Paris legte der Cac 40 um 0,75 Prozent auf 4.006,23 Punkte zu. In London gewann der FTSE 100 0,77 Prozent auf 6.010,44 Punkte.
Uneinigkeit herrscht unter Experten über die weitere Entwicklung. Einige Marktbeobachter sehen mittelfristig nur ein begrenztes Aufwärtspotenzial. Ohne weitere Kurskatalysatoren dürften es die Indizes kaum über ihre Höchststände aus dem Februar schaffen, heisst es. Andere Strategen verweisen hingegen auf die attraktive Bewertung am Aktienmarkt. Dies spreche für weitere Kursgewinne.
Die europäischen Banktitel reagierten unterschiedlich auf gute Zahlen des US-Branchenkollegen JPMorgan. Deutsche Bank , Barclays und HSBC Holdings konnten jeweils um mehr als ein Prozent zulegen. Unicredit und BBVA gehörten hingegen mit einem Abschlag von jeweils gut einem halben Prozent zu den schwächsten Werten im EuroStoxx 50.
ASML rutschten mit einem Abschlag von 3,82 Prozent auf 28,29 Euro auf den letzten Platz im Amsterdam-Exchanges-Index (AEX) ab. Der niederländische Chipausrüster peilt zwar nach einem Umsatz- und Gewinnschub im ersten Quartal ein neues Rekordjahr an, einige Kunden hielten sich aber wegen Lieferengpässen infolge der japanischen Erdbebenkatastrophe mit Aufträgen zurück, hiess es. Kepler-Analyst Peter Olofsen verwies auf die Auftragseingänge, die ebenso wie die vom Unternehmen prognostizierten Buchungen für das zweite Quartal schwächer als von ihm vorausgesagt gewesen seien. Er blieb bei seiner «Reduce»-Empfehlung.
Schneider Electric gaben als einer der schwächsten Werte im CAC 40 um 0,13 Prozent auf 112,75 Euro nach. Der französische Elektronikkonzern hatte sich gegen Gerüchte über eine milliardenschwere Übernahme des amerikanisch-schweizerischen Mischkonzerns Tyco International gewehrt. Von einem Händler hiess es, für eine solche Transaktion müsste Schneider eine Kapitalerhöhung von zehn bis zwölf Milliarden Euro stemmen.
Rio Tinto legten nach schwachen Zahlen nur um 0,12 Prozent auf 4.415,29 Pence zu. Der britisch-australische Bergbaukonzern hatte wegen mehrerer Wirbelstürme und des verheerenden Hochwassers in Australien im ersten Quartal deutlich weniger Rohstoffe gefördert als ein Jahr zuvor.
Lonza belegten mit einem kräftigen Minus von 6,09 Prozent auf 72,45 Schweizer Franken deutlich den letzten Platz im Swiss-Market-Index (SMI) . Der Lifesciencekonzern hatte am Morgen Aussagen zur Geschäftsentwicklung gemacht. Diese waren Analysten zufolge grundsätzlich wie erwartet ausgefallen, hätten aber im Detail einige negative Überraschungen geboten. (awp/mc/gh)