EU-Schluss: Gewinne – Banken- und Minenwerte treiben an
London – Erholte Bankwerte und starke Minentitel haben den wichtigsten europäischen Aktienindizes am Dienstag Gewinne beschert. Der EuroStoxx 50 schloss 1,20% höher bei 2.945,62 Punkten und damit so stark wie seit April vergangenen Jahres nicht mehr. Gleiches galt für den Cac 40 , der in Paris um 0,94% auf 4.012,68 Punkte stieg. In London rückte der FTSE 100 um 1,18% auf 6.056,43 Punkte vor.
Für Rückenwind sorgte unter anderem ein starker Anstieg bei den ZEW-Konjunkturerwartungen in Deutschland. Demnach hat sich die Konjunkturzuversicht deutscher Finanzexperten im Januar deutlich stärker als erwartet aufgehellt. Per saldo uninspirierende US-Daten hatten indes ebenso wenig Einfluss auf die Kurse wie die Nachricht, dass der milliardenschwere Rettungsschirm für klamme Eurostaaten vorerst nicht aufgestockt wird. Dies war das Ergebnis eines Treffens der EU-Finanzminister.
Am besten schlugen sich die Bankenwerte, die am Vortag noch zu den Verlierern gezählt hatten. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Banken gewann 1,55 Prozent und liess damit die anderen Sektorenindizes hinter sich. Im Eurostoxx 50 waren die Titel der spanischen BBVA mit plus 5,38 Prozent auf 8,643 Euro der Favorit der Anleger, und Banco Santander verteuerten sich um 4,01 Prozent auf 8,736 Euro. Noch deutlicher gestaltete sich der Aufschlag mit plus 7,72 Prozent auf 0,363 Euro bei den Titeln der Bank of Ireland.
Zu den schwächsten Werten im Eurostoxx gehörten indes die Aktien des Nahrungsmittelherstellers Danone, die 1,15 Prozent auf 45,100 Euro abgaben. Die Credit Suisse hatte die Titel von «Outperform» auf «Neutral» abgestuft und das Kursziel von 55 auf 50 Euro gesenkt. Das Geschäftsmodell biete kaum mehr Möglichkeiten, die operative Leistungsfähigkeit zu steigern, schrieb Analyst Alex Molloy. Wichtige Produkte von Danone entwickelten sich mittlerweile unterdurchschnittlich, und der Konzern verliere Marktanteile.
In London waren unter anderem Minentitel gefragt, nachdem Rio Tinto für das vierte Quartal einen Rekord bei der Förderung von Eisenerz vermeldet hatte. Die Aktien stiegen um leicht überdurchschnittliche 1,49 Prozent auf 4.450,00 Pence. Noch deutlich besser entwickelten sich die Papiere der Konkurrenten Kazakhmys und Antofagasta.
Ganz vorne im «Footsie» lagen indes die Anteilsscheine von Burberry, die sich um 5,29 Prozent auf 1.102,58 Pence verteuerten. Der Umsatz des Luxusgüterherstellers war im dritten Geschäftsquartal um überraschend deutliche 27 Prozent gestiegen. Zudem stellte das Unternehmen für das Gesamtjahr einen Gewinn am oberen Ende der Markterwartungen in Aussicht. Beim Brauereikonzern SABMiller sorgte ein unerwartet starkes Absatzwachstum im dritten Geschäftsquartal für ein Kursplus von 1,70 Prozent auf 2.211,26 Pence. (awp/mc/ps/24)