EU-Schluss: Gewinne – Griechisches Sparpaket abgesegnet

London – Nach der Zustimmung des Athener Parlaments zu den griechischen Sparplänen haben die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch ihre frühen Gewinne grösstenteils verteidigt. Der EuroStoxx 50 schloss 1,89 Prozent höher bei 2.802,55 Punkten, war vor der Abstimmung aber schon kurzzeitig bis auf 2.815 Punkte gestiegen. Damit ging der Leitindex zum dritten Mal in Folge mit Gewinnen aus dem Handel und baute seine Gewinne im bisherigen Wochenverlauf auf rund 3,2 Prozent aus. Der CAC 40 legte in Paris um 1,88 Prozent auf 3.924,23 Punkte zu. Der FTSE 100 stieg in London um 1,54 Prozent auf 5.855,95 Punkte.

Das griechische Parlament hat bei der mit Spannung erwarteten Abstimmung das Sparprogramm gebilligt. Für die Reform stimmten 155 der insgesamt 300 Abgeordneten. Damit ist der Weg für weitere internationale Milliarden-Hilfen frei und die Gefahr eines Staatsbankrotts dürfte vorerst abgewendet sein. Dass die positive Entscheidung kein neuer Kurstreiber mehr war, erklärten Händler angesichts der im Laufe dieser Woche erzielten Kursgewinne damit, dass Anleger diese schon vorweg genommen hätten. «Damit wurde nur ein Desaster vermieden», ergänzte ein Börsianer. Nun warteten aber immer noch grosse Herausforderungen auf das südeuropäische Land. $

Unter den Einzelwerten reduzierten Finanzwerte nach der Abstimmung zwar wegen erster Gewinnmitnahmen ihre Aufschläge, konnten sich aber bis zuletzt deutlich im Plus behaupten. Laut Händlern profitierten sie neben der Zustimmung auch von einer gewissen Zuversicht, dass eine für Banken günstige Einigung in der Frage der Beteiligung des Privatsektors an den Griechenland-Hilfen erzielt werde. Dementsprechend legten aus dem Bankensektor die Titel der Societe Generale um 2,60 Prozent auf 39,82 Euro zu. Spanische Bankentitel wie die der BBVA und der Banco Santander gewannen mehr als zwei Prozent. Auch Versicherungswerte profitierten davon. Generali kletterten um 2,72 Prozent und Axa legten um 2,45 Prozent zu.

Die konjunktursensiblen Rohstoffwerte verbuchten indes im freundlichen Marktumfeld die grössten Aufschläge. Begünstigt durch steigende Rohstoffpreise gewann der Teilindex Stoxx 600 Basic Materials 2,73 Prozent und war damit führend in der Branchenwertung. Die Papiere von Antofagasta kletterten im «Footsie» um 4,76 Prozent auf 1.368 Britische Pence. Sie profitierten auch davon, dass der chilenische Mutterkonzern Luksic mit einer gewaltigen Nachfrage nach Metallen aus den Schwellenländern rechnet. Ferner hoben sich aus der Branche die Xstrata-Papiere mit einem Plus von 4,48 Prozent positiv vor.

Des weiteren sorgten in London Meldungen zu Übernahmen für Aufsehen. Aktien des Maschinenbauers Charter International schnellten nach einem vorläufigen Gebot der Beteiligungsgesellschaft Melrose Plc um fast 28 Prozent auf 755,356 Pence hoch. In Italien stand indes ein Börsengang im Mittelpunkt. Die zu 9,00 Euro ausgegebenen Aktien des Luxus-Schuhherstellers Salvatore Ferragamo schlossen in Mailand bei 9,95 Euro.

In Zürich stiegen die Papiere des Pharmakonzerns Roche um 1,74 Prozent auf 140,00 Schweizer Franken. Die Tochter Genentech hatte von zwei positiv verlaufenen Studien zu dem Augenheilmittel Lucentis berichtet. Meyer Burger rückten aufgrund eines erhaltenen Auftrags aus Frankreich um 3,86 Prozent vor und Papiere von Nobel Biocare stiegen nach einer Kaufempfehlung der UBS um 2,36 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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