EU-Schluss: Gewinne – Minenwerte im Plus

London – Dank einer Erholung am Rohstoffmarkt haben sich am Dienstag auch die europäischen Aktienmärkte etwas von ihren jüngsten Verlusten erholen können. Ein überraschend solides Geschäftsklima in Deutschland sorgte ebenfalls für Rückenwind. Allerdings schlossen die wichtigsten europäischen Indizes unter ihren Tageshochs. Die Stimmung blieb laut Börsianern wegen der fortwährenden Sorgen um die Schuldenkrise in Europa gedämpft.

Der Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,21 Prozent höher bei 2.801,15 Punkten. Im Tagesverlauf war er bis aus 2.816,65 Punkte gestiegen. In London zog der FTSE 100 zum Handelsende um 0,39 Prozent auf 5.858,41 Punkte an und der Pariser Leitindex Cac 40 gewann 0,25 Prozent auf 3.916,88 Punkte hinzu.

Einige Börsianer sahen in den Kursgewinnen allerdings lediglich eine Gegenbewegung zu den jüngsten Verlusten. «Die Probleme in der Eurozone werden uns vorerst noch weiter in Atem halten, oder besser gesagt plagen», kommentierte ein Stratege. Die Sorgen stellten ein Risiko für Banken dar. Und jedes Risiko für den Finanzsektor werde gleichzeitig auch die mögliche weitere Erholung des Marktes begrenzen, fuhr der Experte fort.

Die Erholung am Rohstoffmarkt führten Marktteilnehmer auf eine Studie von Goldman Sachs zurück. Die Experten der US-Investmentbank hatten sich darin wieder optimistischer zum Rohstoffmarkt geäussert. Sowohl Ölwerte als auch Aktien aus dem Minensektor zogen deutlich an. Im Stoxx 50 zählten Repsol-YPF und ArcelorMittal mit Kursgewinnen von jeweils mehr als einem Prozent zu den Favoriten. Antofagasta kletterten als einer der FTSE-Spitzenreiter um 3,10 Prozent auf 1.197 Britsiche Pence. Aber auch Papiere von Kazakhmys, Xstrata, Anglo American und Rio Tinto gewannen um die zwei Prozent.

Kräftig aufwärts ging es ferner im Automobilsektor. Händler wiesen darauf hin, dass nach den jüngsten Verlusten im Autosektor besonders viele Schnäppchenjäger am Werk seien. Der Branchenindex Stoxx 600 Automobiles & Parts kletterte um 1,51 Prozent nach oben. Unter den Einzelwerten stiegen Renault in Paris um 1,12 Prozent auf 38,71 Euro. Fiat verteuerten sich in Mailand um 2,60 Prozent und auch Volkswagen (VW) und BMW legten deutlich zu.

Finanzwerte tendierten einmal mehr schwächer. Der Teilindex Stoxx 600 Banks gab um 0,38 Prozent nach. Die Ratingagentur Moody’s hatte für einige britische Institute eine mögliche Senkung des Kreditratings in Aussicht gestellt und dies damit begründet, dass die Finanzregulierer in Grossbritannien möglicherweise weniger Bereitschaft für weitere Hilfen zeigen könnten. Darunter befindet sich die Grossbank Lloyds, deren Papiere 2,22 Prozent auf 49,740 Pence einbüssten. Die drohende Herabstufung der Kreditwürdigkeit durch Standard & Poor’s (S&P) drückte die Aktien des belgischen Finanzkonzerns Dexia Banque um 0,78 Prozent ins Minus.

Unter den Einzelwerten fielen noch die Papiere des britischen Einzelhändlers Marks & Spencer auf. Sie konnten mit einem Abschlag von 2,87 Prozent nicht von den vorgelegten Zahlen profitieren. Die Aktien der International Airlines Group (IAG) litten ferner mit einem Minus von 1,79 Prozent unter den Sorgen um die Auswirkungen des erneuten Vulkanausbruchs in Island. Danone hatte die Hoffnungen auf eine Anhebung der Unternehmensziele enttäuscht und gaben um 1,40 Prozent auf 49,565 Euro nach. (awp/mc/upd/ps)

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