EU-Schluss: Gewinnmitnahmen und US-Daten drücken auf Kurse

EU-Schluss: Gewinnmitnahmen und US-Daten drücken auf Kurse

London – Belastet von Gewinnmitnahmen und enttäuschenden US-Konjunkturdaten haben die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch deutliche Verluste erlitten. Anleger machten nach der zuletzt starken Entwicklung Kasse, sagte ein Börsianer. Auf die Kurse drückten zudem unerwartet schwache Arbeitsmarktdaten. Zudem hatte sich dort die Stimmung der Dienstleister überraschend und deutlich verschlechtert.

Der EuroStoxx 50 ging mit minus 1,61 Prozent bei 2.952,02 Punkten aus dem Handel und rutschte damit wieder unter die 3.000-Punkte-Marke. In der vergangenen Woche hatte bei dem paneuropäischen Leitindex insgesamt noch ein Plus von 2,6 Prozent zu Buche gestanden. Für den Cac 40 in Paris ging es am Mittwoch um 1,31 Prozent auf 4.043,13 Punkte nach unten, der FTSE 100 in London büsste unter anderem aufgrund schwacher Rohstofftitel 1,62 Prozent auf 5.984,07 Punkte ein.

Minentitel zählten angesichts sinkender Rohstoffpreise zu den grössten Verlierern. Entsprechend verlor der Stoxx 600-Branchenindex 2,88 Prozent, so viel wie kein anderer Branchenindex. Im «Footise«, in dem Rohstofftitel schwer gewichtet sind, lagen Antofagasta mit minus 9,01 Prozent auf 1.228,41 Pence am Ende. Der Konzern hatte mit seinen Zahlen zum ersten Quartal enttäuscht und unter anderem sein Ziel bei der Kupferproduktion verfehlt. Rio Tinto verbilligten sich um 3,27 Prozent auf 4.188,00 Pence und Anglo American verloren 3,21 Prozent auf 3.015,00 Pence.

Die Spitze des EuroStoxx 50 erklommen die Papiere der BNP Paribas , die um 1,12 Prozent auf 54,050 Euro zulegten. Die französische Grossbank war besser als erwartet ins neue Jahr gestartet. Dank eines starken Privatkundengeschäfts war der Überschuss im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14,6 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro gestiegen. Das Index-Ende zierten Nokia , die sich um 7,15 Prozent 5,840 Euro verbilligten. Einer Studie des Marktforschungsunternehmens Canalys zufolge ist der Anteil der Finnen am Smartphone-Markt auf 24 Prozent gesunken.

Für die Papiere von Alstom ging es nach Zahlen um 2,49 Prozent auf 42,625 Euro nach unten. Sonderbelastungen hatten den Gewinn des französischen Industriekonzerns und Siemens-Konkurrenten im Gesamtjahr mehr als halbiert. Aus diesem Grund soll die Dividende nur halb so hoch ausfallen wie im Vorjahr.

Der Schweizer Zementhersteller Holcim verfehlte indes trotz der Rückkehr in die Gewinnzone die Markterwartungen. Die Titel des HeidelbergCement-Rivalen sackten daraufhin am Ende des Swiss-Market-Index (SMI) um 4,07 Prozent auf 71,900 Franken ab. Für die Papiere des irischen Wettbewerbers CRH ging es nach kritisch aufgenommenen Aussagen zur erwarteten Gewinnentwicklung im ersten Halbjahr um 2,43 Prozent auf 16,230 Euro nach unten. Enttäuschende Quartalszahlen liessen die Anteilsscheine von Vestas Wind Systems sogar um 12,68 Prozent auf 156,25 dänische Kronen einbrechen. (awp/mc/gh)

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